Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Projekt PROWAD LINK (Nordseeraum)

Ausflugsboot im Wattenmeer
Quelle: Imke Zwoch, Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer

Der Tourismus rund um diverse Weltnaturerbe- und Naturschutzgebiete birgt Herausforderungen und Chancen zugleich. So müssen zum einen Natur und Tourismus durch die Entwicklung nachhaltiger Reiseangebote in Einklang gebracht werden – während zum anderen das Potenzial von Naturgebieten als Motor für die Wirtschaft stärker erschlossen werden soll. Genau hier setzt das Interreg-Projekt PROWAD LINK an.

PROWAD LINK: Naturschutz und nachhaltiges Wachstum in Einklang bringen

Das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer zählt zu den bedeutendsten Ökosystemen auf der Welt. Gleichzeitig ist der Wattenmeerraum zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark ein beliebtes Reiseziel mit einer facettenreichen Flora und Fauna sowie einer beeindruckenden Landschaft. Ähnliches gilt für das Weltnaturerbe Geirangerfjord in Norwegen sowie für das Europäische Meeresschutzgebiet The Wash & North Norfolk Coast in Großbritannien. Der Tourismus rund um Weltnaturerbe und Naturschutzgebiete birgt Herausforderungen und Chancen zugleich. So müssen zum einen Natur und Tourismus durch die Entwicklung nachhaltiger Reiseangebote in Einklang gebracht werden – während zum anderen das Potenzial von Naturgebieten als Motor für die Wirtschaft stärker erschlossen werden soll. Genau hier setzt das Interreg-Projekt PROWAD LINK an.

PROWAD LINK möchte das Potential von Naturgebieten im Nordseeraum als Treiber für Arbeitsplätze und nachhaltige Entwicklung freisetzen. Unter der Leitung des Common Wadden Sea Secretariats (CWSS) haben sich daher 14 Projektpartner aus Deutschland, Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden und Norwegen zusammengeschlossen, um gemeinsam mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einen sogenannten „nature-business-benefit-cycle“ zu schaffen. Im Rahmen dieses Kreislaufs sollen nachhaltige Produkte und Angebote geschaffen werden, die wiederum dazu führen, dass sich Naturschutz und wirtschaftliches Wachstum gegenseitig stärken. Nach dem Motto „Protect and Prosper“ (Schützen & Gedeihen) sollen hierbei bestehende regionale Netzwerke zu einem transnationalen Wissensnetzwerk zusammengeführt werden, welches den Schutz der Natur, die nachhaltige regionale Entwicklung und langfristige Kooperationen zugleich fördert.

Natur als Marke

Mit dem Ziel, Natur als starke Marke zu entwickeln, die sowohl für die KMU als auch für die Umwelt Vorteile schafft, konzentrierten sich die Projektpartner in dem seit September 2018 laufenden Projekt zunächst auf eine Analyse der jeweiligen Pilotregionen (Wattenmeer, Geirangerfjord, Wash & North Norfolk Coast). Es wurden verschiedene Studien durchgeführt, die u.a. erforschten, mit welchen Hindernissen nachhaltiges Unternehmertum zu kämpfen hat und wie effektiv Umweltlabels für Tourismusunternehmen sein können. Auf Grundlage der hierbei ermittelten Erkenntnisse und aufbauend auf den Ergebnissen des Vorgängerprojektes PROWAD sind gezielte Markttrends und Handlungsempfehlungen ausgearbeitet worden. Schwerpunktmäßig beziehen sich diese auf touristische Angebote in den Bereichen Fahrrad-, Kajak- und Wandertourismus sowie Kulinarischen- und Kulturerbe-Tourismus, für die jeweils entsprechende Geschäftsmöglichkeiten vorgeschlagen werden. Ob nachhaltige Schiffsfahrten, Themenwege, fahrradfreundliche Unterkünfte, geführte Pauschaltouren oder Food-Hopping – die in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern entwickelte Palette von möglichen Maßnahmen für KMU ist breitgefächert.

Kooperation mit KMU

Im nächsten Schritt galt es, die Zusammenarbeit mit den KMU zu vertiefen, um diesen aufzuzeigen, welche Optionen sie haben. So fand im Februar 2019 in den Niederlanden das erste „PROWAD LINK-Forum“ für Interessenvertreter und Unternehmer statt. Neben Workshops (z.B. zu den Themen Verbesserung von Naturführungen oder regionale Gerichte) sowie einer grenzüberschreitenden Radtour entlang des Wattenmeers präsentierte das Projekt 2019 auf der Tourismusmesse ITB in Berlin die entwickelten Ideen bezüglich der Verknüpfung von nachhaltigem Wirtschaften und Schutzbemühungen für Naturstätten. Auch 2021 wird PROWAD LINK auf der digitalen ITB vertreten sein. Ein Expertenpanel aus den Pilotregionen diskutiert Wege für eine nachhaltige Erholung des Tourismus in Schutzgebieten unter Berücksichtigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Tourismusbranche. Die Projektpartner präsentieren nachhaltiges Reisen anhand von Beispielen aus den beteiligten Ländern.

Genau wie die übrigen Zielgebiete profitiert auch die deutsche Wattenmeer-Region von dem Projekt. So können KMU und weitere Akteure die globale Marke Weltnaturerbe stärker für sich nutzen und werden dazu angeregt, neue Produkte zu entwickeln, die deren Wert widerspiegeln. Um die Aktivitäten und die grenzüberschreitenden Wissenspartnerschaften auch nach Projektende weiterzuführen, wird im Rahmen des Projektes der Aufbau eines „Trilateralen Weltnaturerbe Wattenmeer Partnership Hubs“ unterstützt.

Interview mit Dr. Harald Marencic, Gemeinsames Wattenmeersekretariat

Warum ist PROWAD LINK beispielhaft für das Interreg-Programm?

Das Projekt verbindet die bestehenden Netzwerke in den verschiedenen Regionen zu einem transnationalen Wissensnetzwerk, mit dem Ziel den Schutz der Natur und gleichzeitig die nachhaltige regionale Entwicklung zu fördern. Am Beispiel der Pilotprojekte werden Werkzeuge und Lösungen entwickelt, die auch in anderen Regionen des Interreg-Nordseeprogramms angewendet werden können.

Was bringt das Projekt PROWAD LINK für die Wattenmeer-Region?

Das Projekt ermöglicht den Akteuren in der Wattenmeer-Region, sich noch besser mit dem Weltnaturerbe Wattenmeer zu verbinden und das Potential dieser globalen Marke zu nutzen. Mit dem Co-Creation-Ansatz werden Akteure aus verschiedenen Bereichen zusammengeführt, um neue oder verbesserte Produkte und Angebote, die die Werte des Weltnaturerbes widerspiegeln, auf den Markt zu bringen und somit die regionale Wertschöpfung zu erhöhen.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

Mit der europäischen Perspektive verbessern wir den Erfahrungsaustausch und schaffen Lösungen, von denen alle Partner profitieren können, die vor den gleichen Herausforderungen stehen. Sowohl Natur- und Umweltschutz als auch ökonomische Entwicklung in der Nordseeregion kann nur im europäischen Kontext betrachtet werden.

Wenn das Projekt PROWAD LINK gelingt, werden in den nächsten zehn Jahren ...

...mit dem transnationalen Partnership Hub sowohl Naturschutz und als auch nachhaltige Entwicklung in der Region des Weltnaturerbes Wattenmeer noch mehr voneinander profitieren.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum:
Nordseeraum
Förderzeitraum:
Interreg VB, 2018 bis 2021
Lead Partner:
Common Wadden Sea Secretariat (Gemeinsames Wattenmeersekretariat)
Konsortium:
14 Projektpartner aus 5 Ländern (Deutschland, Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen)
Themenschwerpunkt:
Wirtschaft, Arbeit, Leben
Website:
Projekt PROWAD LINK


Downloads

Dr. Harald Marencic, Projektleitung PROWAD LINK, Gemeinsames Wattenmeersekretariat

Dr. Harald Marencic, Projektleitung PROWAD LINK, Gemeinsames Wattenmeersekretariat