Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Projekt EDU-LAB (Donauraum)

Studierende der Robotik
Quelle: nd3000 - Fotolia.com

Hunderttausende junge Talente verlassen jährlich den ländlichen Donauraum, um in Westeuropa zu studieren und zu arbeiten. EDU-LAB möchte diesem Trend entgegenwirken. Das Interreg-Projekt setzt sich dafür ein, die Hochschulausbildung im Donauraum besser auf die Anforderungen des dortigen Arbeitsmarkts abzustimmen. Dies soll bessere berufliche Chancen für junge Menschen in der Donauregion schaffen und die lokale Wirtschaft stärken.

EDU-LAB: Ausbildung besser auf Arbeitsmarkt abstimmen

Hunderttausende junge Talente verlassen jährlich den ländlichen Donauraum, um in Westeuropa zu studieren und zu arbeiten. Oft sehen sie für sich zu Hause keine Perspektive. EDU-LAB („New Danubian Governance in Labour Market Relevance of Higher Education“) möchte diesem Trend entgegenwirken. Das Interreg-Projekt setzt sich dafür ein, die Hochschulausbildung im Donauraum besser auf die Anforderungen des dortigen Arbeitsmarkts abzustimmen. Dies soll bessere berufliche Chancen für junge Menschen in der Donauregion schaffen und die lokale Wirtschaft stärken.

Viele Qualifikationen, die an den Hochschulen der Donauregion erworben werden können, sind theorielastig. Oft decken sie nicht die Kompetenzen ab, die ansässige Unternehmen von ihren Arbeitnehmern erwarten. Gepaart mit der wirtschaftlichen Anziehungskraft westeuropäischer Städte führt das dazu, dass viele junge Menschen mit Potential dorthin abwandern. Hier setzt EDU-LAB an Unter Leitung der European Foundation for Education (EFE) mit Sitz in Stuttgart arbeiten fünfzehn Partner aus Bulgarien, Deutschland, Kroatien, der Slowakei, Slowenien, Rumänien und Ungarn daran, die Zusammenarbeit von Hochschulen, Unternehmen und Behörden im Bereich Bildung strategisch zu vertiefen. Hinzu kommen sechs Partner aus Serbien und Bosnien-Herzegowina sowie weitere assoziierte Institutionen.

Näher an der Praxis

Die Partner möchten eine praxisorientierte Hochschulausbildung anregen. Als Vorbild dienen duale Studiengänge, wie es sie beispielsweise in Baden-Württemberg gibt. Dort wechseln die Studierenden alle drei Monate zwischen wissenschaftlichen Studienphasen und der Arbeit in einem Unternehmen. Sie erhalten eine Vergütung, den Unterricht übernehmen teils Wissenschaftler, teils praxisnahe Fachleute aus Firmen. Die ungarische John von Neumann-Universität in Kecskemét hat dieses Modell adaptiert. Bei EDU-LAB gibt sie ihre Erfahrungen an die Projektpartner weiter. Eine „Eins-zu-eins“-Übernahme ist nicht das Ziel, vielmehr gilt es, das Modell an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Dazu gehört auch, die Studierenden-Betreuer in den Unternehmen in ihrer Rolle als Mentoren zu schulen. Zudem ist es wichtig, gesetzliche Qualitätsstandards für die praktische Arbeit festzulegen und zu prüfen, inwieweit die Firmen die finanzielle Verantwortung für die Ausbildung mittragen können.

Zielgruppen identifizieren und Richtlinien anpassen

Auch wenn es die duale Hochschulausbildung bislang nur in Deutschland und Ungarn gibt, so arbeiten Universitäten und Industrie auch in den anderen Partnerländern bereits auf verschiedene Weise zusammen. Im Rahmen einer Status-Quo-Analyse haben die Projektpartner zunächst bewährte Kooperations-Modelle und Richtlinien untersucht und eine Datenbank mit den wichtigsten Zielgruppen aus Verwaltung, Bildung und Wirtschaft aufgebaut. Ein wichtiger Baustein im Projekt ist zudem die Anpassung der jeweiligen Gesetze, um duale Studiengänge formal überhaupt zu ermöglichen.

Interaktives Instrument zur individuellen Umsetzung

Das wichtigste Instrument bei EDU-LAB ist das „Neue Governance-Modell für den Donauraum“, das auf den bisherigen Projekt-Ergebnissen basiert und das auch als interaktive Webseite zur Verfügung gestellt wird. Es bietet Wirtschaft, Hochschulen und Verwaltung einen zielgruppenentsprechenden Einstieg. Die Akteure können anhand eigener Fakten Analysen durchführen und bekommen individuelle Umsetzungs-Optionen vorgeschlagen, auf ihrem Weg hin zu einem praxisorientierten Studienangebot, besseren Richtlinien und einer vertieften Zusammenarbeit.

Interview mit Prof. Dr. Wolfgang Schuster, European Foundation for Education

Warum ist EDU-LAB beispielhaft für das Interreg-Programm?

EDU-LAB trägt nicht nur zu einer verstärkten Zusammenarbeit in der Donauregion bei, sondern geht explizit auf eine ihrer größten Herausforderungen ein – die Abwanderung junger qualifizierter Menschen in Verbindung mit der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

Was bringt EDU-LAB für Ihre Stiftung bzw. die Region Stuttgart?

Als gemeinnützige Organisation hat es sich die EFE zum Ziel gesetzt, jungen Menschen in Europa bessere berufliche Chancen zu eröffnen und zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit beizutragen. Im breiteren regionalen Austausch kann Stuttgart seine Netzwerke weiter vertiefen, eigene Erfahrungen mit praxisorientierten Bildungsangeboten in den Austausch einfließen lassen, aber auch von den anderen lernen.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

Das Prinzip der Freizügigkeit in der EU erlaubt es uns, Wohn- und Arbeitsort frei zu wählen. Durch die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten sind diese Mobilitätsströme jedoch nicht ausgeglichen und führen zu negativen Auswirkungen auf regionale Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen. Dem kann entgegengewirkt werden, indem nationale Herausforderungen verglichen und gemeinsam Lösungsansätze entwickelt und umgesetzt werden, wie es bei EDU-LAB geschieht.

Vervollständigen Sie den Satz: Wenn das Projekt EDU-LAB gelingt, werden in den nächsten zehn Jahren...

... viele junge Menschen faire berufliche Chancen bekommen. Denn Bildung in der Donauregion wird durch die Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand, Universitäten, wirtschaftlichen Akteuren und der Zivilgesellschaft praxisorientiert gestaltet sein.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum:
Donauraum
Förderzeitraum:
Interreg VB, 2017 bis 2019
Lead Partner:
European Foundation for Education (EFE), Stuttgart
Konsortium:
15 Partner aus (Belgien), Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Serbien, der Slowakei, Slowenien, Rumänien und Ungarn
Themenschwerpunkt:
Wirtschaft, Arbeit, Leben
Website:
Projekt EDU-LAB

Downloads

Prof. Dr. Wolfgang Schuster, Präsident, European Foundation for Education

Prof. Dr. Wolfgang Schuster, Präsident, Europe-an Foundation for Education