Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Projekt AlpBioEco (Alpenraum)

Foto mit Walnüssen, Nussknacker und Walnussöl
Quelle: AlpBioEco

Wie wäre es, wenn aus nachwachsenden Rohstoffen neue bzw. alternative Produkte hergestellt werden könnten? Genau darum geht es im Interreg-Projekt AlpBioEco, in dem Akteure, die in Produktion, Verarbeitung oder Vermarktung pflanzlicher Erzeugnisse tätig sind, zusammengebracht werden, um das bioökonomische Potenzial von Walnüssen, Äpfeln und Alpenkräutern besser zu nutzen.

AlpBioEco: Inwertsetzung bioökonomischer Potenziale im Alpenraum

Wie wäre es mit einem Trinkhalm aus Äpfeln oder einem Kaffeebecher aus Walnüssen? Wie wäre es, wenn aus nachwachsenden Rohstoffen neue bzw. alternative Produkte hergestellt werden könnten? Genau darum geht es im Interreg-Projekt AlpBioEco, in dem Akteure, die in Produktion, Verarbeitung oder Vermarktung pflanzlicher Erzeugnisse tätig sind, zusammengebracht werden, um das bioökonomische Potenzial von Walnüssen, Äpfeln und Alpenkräutern besser zu nutzen. Der Ausbau der Bioökonomie stellt ein enormes Potenzial für grünes Wachstum und Beschäftigung dar. AlpBioEco will die Nachhaltigkeit der lokalen Wirtschaft im Alpenraum fördern, indem innovative bioökonomische Potenziale entlang der Wertschöpfungsketten biobasierter Nahrungsmittel und pflanzlicher Extrakte inwertgesetzt werden.

Die Bioökonomiestrategie der EU zielt auf die Produktion erneuerbarer biologischer Ressourcen und deren Umwandlung in lebenswichtige Produkte ab. Die Ausweitung der Bioökonomie, insbesondere in ländlichen Gebieten, stellt ein großes Entwicklungspotenzial dar. Bioökonomie bedeutet natürliche Substanzen schonend und effizient zu nutzen – basierend auf den neusten Erkenntnissen der Wissenschaft. Technologie, Ökologie und nachhaltige Wirtschaft werden miteinander vereint, um neue zukunftsweisende Möglichkeiten des Wirtschaftens zu erschließen.

Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung im Alpenraum

Das von der Stadt Sigmaringen geleitete Projekt AlpBioEco möchte mit verschiedenen Maßnahmen das Bewusstsein für die wirtschaftlichen Potenziale der Bioökonomie bei Entscheidungsträgern, Bürgern und Unternehmen steigern. 13 Partnerinstitutionen aus fünf Ländern im Alpenraum (Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Slowenien) arbeiten branchenübergreifend und über Grenzen hinweg im Alpenraum zusammen, um neue Geschäftskonzepte zu entwickeln und damit einen Beitrag für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung im Alpenraum zu leisten.

Bioökonomische Potenziale nutzen

Momentan weisen die Wertschöpfungsketten von Produkten aus dem Alpenraum, also die Gesamtheit der Tätigkeiten, durch die ein Produkt konzipiert, hergestellt, vertrieben und ausgeliefert wird, zum Teil Lücken auf, sodass die Wertsteigerung durch Verarbeitungsprozesse noch zu wenig im Alpenraum verbleibt. Auch gibt es einen Mangel an kohärenten Politiken und Strategien, die dieses Potenzial fördern. Um die Wettbewerbsfähigkeit der biobasierten Wirtschaft zu stärken, untersucht das Projekt zunächst exemplarisch die Wertschöpfungsketten von Walnüssen, Äpfeln und Alpenkräutern hinsichtlich ihres bioökonomischen Potenzials. Im Fokus stehen dabei die Produktionsreststoffe, beispielsweise Walnussschalen oder Apfeltrester aus der Saftgewinnung. Gemeinsam geht man der Frage nach, welche neuen oder alternativen Produkte aus diesen Reststoffen generiert werden können. Gibt es zukünftig vielleicht biologisch abbaubares Verpackungsmaterial aus Walnussschalen? Im Ergebnis der Untersuchung entsteht ein Leitfaden zur Analyse biobasierter Wertschöpfungsketten und Potenziale in der Alpenregion.

Innovative bioökonomische Geschäftsmodelle

Aufbauend auf Marktstudien, Laboranalysen und dem Wissensaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren des Alpenraums entwickelt das Projekt für die drei Wertschöpfungsketten mindestens jeweils zwei konkrete Geschäftsmodelle im Bereich der Bioökonomie. Hierzu werden in den Projektregionen Hauptakteure ausfindig gemacht, fehlende Partner aktiviert sowie Innovationslücken aufgezeigt. Regionale kleine und mittelständische Unternehmen, Hochschulen und gesellschaftliche Akteure werden einbezogen, um gemeinsames Lernen und die Wertschöpfung zu beschleunigen. Die Geschäftskonzepte werden mit Hilfe von Open-Innovation-Konzepten und Design Thinking Workshops entwickelt und in ausgesuchten Alpenregionen umgesetzt und erprobt. Durch diese Pilotphase kann das neu generierte Wissen in der Praxis angewandt und getestet werden.

Erhalt regionaler Strukturen

Um die Ergebnisse und Erkenntnisse sowohl auf politischer Ebene als auch in andere Alpenregionen zu übertragen, werden politische und wirtschaftliche Leitfäden mit Handlungsempfehlungen entwickelt. Langfristiges Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen durch Bioökonomie zu stärken, neue Arbeitsplätze zu schaffen und regionale Strukturen zu erhalten.

Warum ist AlpBioEco beispielhaft für das Interreg-Programm?

AlpBioEco lebt die Transnationalität und Transdisziplinarität des Interreg-Programms, indem wir verschiedenste Akteure im Alpenraum miteinander verbinden. So entwickeln wir innovative Anwendungen für unsere nachwachsenden Ressourcen und nachhaltige Geschäftskonzepte.

Was bringt das Projekt AlpBioEco für die Stadtverwaltung bzw. Ihre Region?

Durch das Projekt vernetzt sich Sigmaringen mit den Partnern im Alpenraum und profitiert von deren vielseitigen Kompetenzen und Erfahrungen. Durch AlpBioEco lernen wir und alle Projektbeteiligten Potentiale zu erkennen und welche Voraussetzungen für eine nachhaltige Bioökonomie notwendig sind. Wir können dann versuchen diese zu verbessern, um uns als zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort zu positionieren. So sollen kleine und mittelständische Unternehmen in der Region durch Bioökonomie gestärkt werden.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

Der zukunftsweisende Ansatz von Bioökonomie hat bereits Einzug in die Strategien einiger Länder und der EU gefunden. Für die tatsächliche Implementierung ist es wichtig, Wertschöpfungsketten gesamtheitlich auf ihre bioökonomischen Potenziale hin zu untersuchen und den interdisziplinären Wissensaustausch über Landesgrenzen hinaus zu fördern.

Vervollständigen Sie: Wenn das Projekt AlpBioEco gelingt, werden in zehn Jahren....

... viele neue biobasierte Produkte den Markt erobern und fossile Rohstoffe ersetzen.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum:
Alpenraum
Förderzeitraum:
Interreg VB, 2018 bis 2021
Lead Partner:
Stadt Sigmaringen
Konsortium:
13 Partner aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Slowenien
Themenschwerpunkt:
Wirtschaft, Arbeit, Leben
Website:
Projekt AlpBioEco

Downloads

Gloria Kraus, Projektleitung AlpBioEco, Stadt Sigmaringen