Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Projekt DANUBEparksCONNECTED (Donauraum)

Silberreiher im Naturpark Kopački Rit, Kroatien
Quelle: Hrvoje Domazetović, Naturpark Kopački Rit

Die Donauregion ist ein einzigartiger Naturraum und beheimatet viele Tier- und Pflanzenarten. Fünfzehn Schutzgebiete bilden ein Netzwerk entlang des Flusses, der von der Quelle bis zur Mündung durch zehn Länder Europas fließt. Die Bewahrung und Pflege dieses einzigartigen Ökosystems wird allerdings erschwert durch seine starke Fragmentierung. Nationale Naturschutzmaßnahmen und -programme greifen nur bedingt. Das Interreg-Projekt DANUBEparksCONNECTED wirkt dieser Zerstückelung von Lebensräumen entgegen.

DANUBEparksCONNECTED: Biologische Vielfalt durch natürliche Korridore erhalten

Die Donauregion ist ein einzigartiger Naturraum und beheimatet viele Tier- und Pflanzenarten. Fünfzehn Schutzgebiete bilden ein Netzwerk entlang des Flusses, der von der Quelle bis zur Mündung durch zehn Länder Europas fließt. Die Bewahrung und Pflege dieses einzigartigen Ökosystems wird allerdings erschwert durch seine starke Fragmentierung: Vögel treffen auf Hochspannungsleitungen; Flussregulierungen zerstören den Lebensraum von Fischen, Amphibien und seltenen Pflanzenarten. Nationale Naturschutzmaßnahmen und -programme greifen nur bedingt. Das Interreg-Projekt DANUBEparksCONNECTED („Bridging the Danube Protected Areas towards a Danube Habitat Corridor“) wirkt dieser Zerstückelung von Lebensräumen (Habitaten) entgegen. Mit Maßnahmen im Wasser, an Land und in der Luft will das Projekt einen transnationalen Biotopverbund entlang der Donau aufbauen und nachhaltig stärken.

Die Donau verbindet mehr biologische und geografische Regionen als jeder andere europäische Fluss. Auch wenn das Donau-Netzwerk DANUBEPARKS bereits einige der ökologisch wertvollsten Gebiete schützt, so ist es für ein funktionierendes Flussökosystem entscheidend, dass auch zwischen diesen Gebieten Lebensraumkorridore erhalten und neu geschaffen werden. Unter der Federführung der gemeinnützigen Gesellschaft „Nationalpark Donau-Auen“ arbeiten bei DANUBEparksCONNECTED deshalb fünfzehn Partner aus neun Donauländern gemeinsam daran, die Donau als zusammenhängenden Lebensraumkorridor zu sichern. Dabei bringen die Ministerien und Behörden, Kommunen, Nichtregierungsorganisationen und Schutzgebietsverwaltungen Wissen aus unterschiedlichen Bereichen in die Arbeit ein.

Kampagne soll Biotopverbund zu Luft, zu Wasser und zu Land wiederherstellen

Um gegen die schleichende Trennung der Ökosysteme in der Donauregion vorzugehen, startete DANUBEparksCONNECTED die Kampagne „Danube Habitat Corridor“. Diese fußt auf transnationalen Strategien und konzentriert sich darauf, die Lebensraum-Korridore zu Luft, zu Wasser und zu Land wiederherzustellen und zu schützen. 30 unterschiedliche Pilotprojekte setzen die Strategien um. So werden beispielsweise in Rumänien in Zusammenarbeit mit Stromnetzbetreibern flussquerende Stromleitungen durch auffällige Markierungen besser sichtbar gemacht. Damit können Kollisionen mit Wasservögeln um bis zu 90 Prozent reduziert werden. In Ungarn helfen Wasserstraßenbehörden dabei, natürliche Inseln in der Donau als WILDislands für einheimische Vögel und als Laichplätze für unterschiedliche Fischarten zu erhalten und von menschlichem Einfluss freizuhalten.

Landkorridore – fragmentierte Biotope verbinden

Auch zu Land gibt es vielfältige Maßnahmen. So werden die Deiche in und um Ingolstadt seit 2018 wieder mit einer Schafherde beweidet. Die Wiederaufnahme der alten Tradition lohnt sich gleich doppelt: Zum einen transportieren die Tiere in ihrer Wolle Pflanzenpollen und Insekten und tragen damit zur Ausbreitung der Artenvielfalt auf den Dämmen und Deichen bei. Zum anderen verdichten sie durch den Verbiss und den Tritt den Bodenbewuchs. Trockenrasenflächen werden wiedervernetzt und ein genetischer Austausch zwischen vormals isolierten Standorten ermöglicht.

Öffentlichkeit einbeziehen

Öffentlichkeitswirksame Aktionen begleiten das Projekt. So werden beispielsweise in der „Cycling the dyke“ Aktion 2019 Fahrradtouren zwischen den Schutzgebieten angeboten. Im Rahmen von Freiwilligentagen ist jeder Einzelne aufgerufen, zum Erhalt der Schutzgebiete beizutragen, zum Beispiel durch das Mähen von Wiesen und Steilhängen und das Einsammeln von Müll. Diese Aktionen rufen den Menschen die Bedeutung unserer Naturschätze ins Bewusstsein und vermitteln gleichzeitig wertvolles Wissen über die artenreichen Lebensräume.

Interview mit Thomas Schneider, Stadt Ingolstadt

Warum ist DANUBEparksCONNECTED beispielhaft für das Interreg-Programm?

Die Donau verbindet nicht nur Menschen und Kulturen, sondern ist eine der bedeutendsten Wanderachsen für Pflanzen und Tiere zwischen Mittel- und Osteuropa. Mit DANUBEparksCONNECTED ist es uns gelungen, Projektpartner aus neun von zehn Donau-Anrainerstaaten für ein gemeinsames Projekt für mehr Naturschutz und Biodiversität am europäischsten aller Flüsse zu gewinnen.

Was bringt das Projekt DANUBEparksCONNECTED für die Region Ingolstadt bzw. Bayern?

Bayern koordiniert zusammen mit Kroatien den Schwerpunktbereich „Erhalt der biologischen Vielfalt, der Landschaften und der Qualität von Luft und Boden“ in der Europäischen Donauraumstrategie. DANUBEparksCONNECTED rückt damit die Bedeutung der Donau in Bayern und insbesondere in der Region Ingolstadt bei der Bevölkerung wieder in den Fokus.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

Flüsse sind das Rückgrat des europäischen Biotopverbundes NATURA 2000. Gerade entlang der Donau, die zehn Länder verbindet, zeigt sich, dass Biodiversität nicht an Ländergrenzen Halt macht. Nur wenn Naturschutzmaßnahmen länderübergreifend abgestimmt werden, wird die Donau ihre Funktion als bedeutendster Biokorridor zwischen Südost- und Westeuropa behalten.

Vervollständigen Sie den Satz: Wenn das Projekt DANUBEparksCONNECTED gelingt, werden in den nächsten zehn Jahren...

...wieder Seeadler als Leitart großflächiger Auenlandschaften entlang der gesamten Donau neuen Lebensraum finden.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum:
Donauraum
Förderzeitraum:
Interreg VB, 2017 bis 2019
Lead Partner:
Nationalpark Donau-Auen
Konsortium:
15 Partner aus Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Moldawien, Österreich, Serbien, Slowenien, Rumänien und Ungarn
Themenschwerpunkt:
Umwelt und natürliche Ressourcen
Website:
Projekt DANUBEparksCONNECTED

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Thomas Schneider, Donaubeauftrag-ter im Referat für Gesundheit, Klima-schutz und Umwelt der Stadt Ingolstadt

Thomas Schneider, Donaubeauftrag-ter im Referat für Gesundheit, Klima-schutz und Umwelt der Stadt Ingolstadt