Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Projekt NorthSEE (Nordseeraum)

AIS Marine Traffic
Quelle: Marine Traffic

Die Nordsee ist die am dichtesten befahrene Schifffahrtsregion der Welt. Fischerei, Energie- und Rohstoffgewinnung, Naturschutz und militärische Nutzungen stehen in Konkurrenz um den immer knapper werdenden Meeresraum. Die Nordsee-Anrainerstaaten müssen ihre nationale maritime Raumordnung mit den Nachbarländern abstimmen. Das Projekt NorthSEE möchte den Grundstein für den Aufbau fester Kooperationsstrukturen zwischen den Planungsbehörden der Anrainer legen.

Koordinierte maritime Raumordnung in der Nordsee

Die Nordsee ist die am dichtesten befahrene Schifffahrtsregion der Welt. Internationale Schifffahrtsrouten queren und verbinden die ausschließlichen Wirtschaftszonen der Anrainerstaaten. Fischerei, Energie- und Rohstoffgewinnung, Naturschutz und militärische Nutzungen stehen in Konkurrenz um den immer knapper werdenden Meeresraum. Dem Interessenausgleich dient die maritime Raumplanung. Zudem sind planerische Lösungen gefragt, die eine wirtschaftliche und ökologisch nachhaltige Entwicklung in der Nordsee befördern. Für eine optimierte Gesamtlösung müssen die Nordsee-Anrainerstaaten ihre nationale maritime Raumordnung mit den Nachbarländern abstimmen. Das ist so von der europäischen Richtlinie zur Schaffung eines gemeinsamen Rahmens für die maritime Raumordnung vorgeschrieben. Das Projekt NorthSEE (A North Sea Perspective on Shipping, Energy and Environment Aspects in Maritime Spatial Planning) möchte den Grundstein für den Aufbau fester Kooperationsstrukturen zwischen den Planungsbehörden der Anrainer legen.

Langfristig wird damit angestrebt, Schifffahrtsrouten durch die Nordsee frei von Hindernissen zu halten und Kapazitäten für ein wachsendes Transportvolumen zu haben. Zudem sollen die maritimen Raumordnungspläne Voraussetzungen für eine europäische Infrastruktur zur Energieerzeugung und zum Energietransport schaffen. Eine wichtige Rolle spielt außerdem der Naturschutz in der Nordsee. Schifffahrt, Energie und Umwelt stehen also im Zentrum des Projektes. Die Projektpartner aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Schottland, den Niederlanden, Norwegen und Schweden entwickeln Methoden und praktische Planungswerkzeuge für diese drei Themen. Die Federführung hat das das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie mit Sitz in Hamburg.

Vergleich maritimer Raumordnungspläne

Zunächst vergleichen die Partner die nationalen maritimen Raumordnungspläne: Sie sammeln Daten zum Status Quo der genannten Themen und leiten daraus Flächenansprüche an den Meeresraum ab. So führt etwa der geplante Ausbau der Windenergie in der Nordsee zu einem erhöhten Flächenbedarf, der bei der Planung anderer Nutzungen berücksichtigt werden muss. Die zunehmende Abhängigkeit der Nordsee-Anrainerstaaten untereinander zeigt sich auch am Beispiel der EU-Vorgaben zu einer verstärkten Integration der Netzinfrastruktur. Hier müssen die Anrainerstaaten ihre Offshore-Windenergieanlagen und die Netze besser miteinander abstimmen. Zu diesen Abstimmungsaufgaben entwickeln die Partner beispielsweise, gemeinsam mit Interessenvertretern, mit Hilfe des computergestützten Planspiels „MSP Challenge 2050“ zukünftige Planungsszenarien.

Ergebnisse werden in nationalen Planungsprozessen genutzt

Die gewonnenen Erkenntnisse werden in Berichten und Karten zusammengefasst und im Rahmen der nationalen Planungsprozesse genutzt. Auf Basis der Projektergebnisse entwickeln die Partner zudem Empfehlungen für einen dauerhaften transnationalen Koordinationsprozess zu Gunsten einer zusammenhängenden maritimen Raumordnung im Nordseeraum, der über das Projektende hinaus Bestand haben wird.

Interview mit Ulrich Scheffler, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie

Warum ist NorthSEE beispielhaft für das Interreg-Programm?

Maritime Raumordnung entwickelt Lösungen für die zunehmend in Konkurrenz tretenden Nutzungen der Nordsee. Für eine optimierte Gesamtlösung müssen die Anrainerstaaten ihre nationalen Planungen mit den Nachbarländern abstimmen. NorthSEE entwickelt dafür Methoden und praktische Werkzeuge.

Was bringt das Projekt für Ihre Region?

Deutschland beginnt 2018 mit der Fortschreibung der Raumordnungspläne in der ausschließlichen Wirtschaftszone in Nord- und Ostsee. Die Ergebnisse aus NorthSEE können dann direkt in der maritimen Raumordnung der Nordsee Anwendung finden.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

In NorthSEE wird zum Beispiel gezielt nach Lösungen für die nationale und europäische Offshore-Energieinfrastruktur gesucht, unter Berücksichtigung länderübergreifender Optimierungsziele. Europäische Ziele erfordern die Entwicklung europäischer Lösungen. Ein europäisches Projekt ist dafür ein ideales Instrument.

Vervollständigen Sie: Wenn das Projekt gelingt, werden in zehn Jahren...

...alle Anrainerstaaten der Nordsee aufeinander abgestimmte maritime Raumordnungspläne verabschiedet haben. Durch die Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes ist in der Nordsee ein guter Umweltzustand erreicht.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum: Nordsee
Förderzeitraum: Interreg VB, 2016 bis 2019
Lead Partner: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, Hamburg
Konsortium: 13 Partner aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Schottland, den Niederlanden, Norwegen und Schweden
Themenschwerpunkt: Raumentwicklung und Governance
Website:Projekt NorthSEE

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Ulrich Scheffler, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie

Ulrich Scheffler, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie