Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Projekt SubNodes (Mitteleuropa)

Belebter Bahnhof
Quelle: connel design, fotolia.com

Mit dem Ausbau der transeuropäischen Verkehrsnetze entstehen wichtige Knotenpunkte im Schienenverkehr. Die Nahverkehrsanbindung des Umlandes zu diesen Hauptknotenpunkten, den Nodes, ist aber oft unzureichend. Viele Regionen können nur eingeschränkt von den Hochgeschwindigkeitsnetzen profitieren. SubNodes versucht, mit neuen Strategien den öffentlichen Personennahverkehr kleiner Städte in der Umgebung der Hauptknotenpunkte auszubauen und sie zu Mittelzentren der Verkehrsinfrastruktur, d. h. Sub-Knoten, weiterzuentwickeln.

SubNodes: Mobilität schafft gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Landesteilen

Mit dem Ausbau der transeuropäischen Verkehrsnetze, den TEN-T (Trans-European Networks – Transport), entstehen wichtige Verkehrsknotenpunkte im Schienenverkehr – auch abseits großer Metropolen wie Frankfurt oder Paris. Die Nahverkehrsanbindung des Umlandes zu diesen Hauptknotenpunkten, den sogenannten Nodes, ist allerdings oft nicht ausreichend vorhanden. Viele Regionen können nur eingeschränkt von den Hochgeschwindigkeitsnetzen profitieren. Das Mitteleuropa-Projekt SubNodes versucht daher, mit neuen Strategien den öffentlichen Personennahverkehr kleiner Städte in der Umgebung der Hauptknotenpunkte auszubauen. Diese Städte sollen so zu Mittelzentren der Verkehrsinfrastruktur, also zu Sub-Knoten, weiterentwickelt werden. Sie sollen das Hinterland besser mit dem TEN-T-Schienennetz verbinden und damit Vorteile für die Region bringen.

Momentan fließen große Investitionen in den Ausbau des europäischen Schienennetzes und die Entstehung neuer Hauptverkehrsknotenpunkte. Vor diesem Hintergrund möchte SubNodes ausgewählte mittelgroße Städte zu attraktiven sekundären Verkehrsknotenpunkten entwickeln und damit eine polyzentrische Entwicklung im öffentlichen Verkehr in Europa fördern. Das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft übernimmt die Federführung im Projekt.

Regionale Mobilitätszentren

SubNodes richtet seine Aufmerksamkeit darauf, Angebotsverbesserungen im regionalen öffentlichen Nahverkehr zu entwickeln, zu erproben und in Teilen auch umzusetzen. Dazu sollen in den Partnerregionen kleine oder mittelgroße Städte in der Nähe eines Hauptknotenpunktes zu regionalen Mobilitätszentren ausgebaut werden. Durch die Optimierung bestehender Verkehrskonzepte soll ein attraktives Angebot geschaffen werden, von dem Menschen und Unternehmen im Umland der Hauptverkehrsknoten profitieren können. So soll beispielsweise der Übergang zwischen den unterschiedlichen Verkehrsträgern erleichtert werden. Denn oft sind die Fahrpläne von Bahn und Bussen nicht optimal aufeinander abgestimmt oder nur unzureichend getaktet. Lange Wartezeiten und unzufriedene Kunden sind die Folge. Bestehen zusätzlich regelmäßige Störungen in der Anbindung eines Ortes, wie z. B. Verspätungen oder Ausfälle der Bahn, können zudem auch Investitionen ausfallen. Firmen und Unternehmen siedeln sich dann eher in Orten an, die eine bessere Erreichbarkeit haben. Das schwächt die Wirtschaft der gesamten Region.

Einfache Maßnahmen – große Wirkung

Neben neuen Verkehrskonzepten sind es vor allem die kleineren Maßnahmen, die die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs für die Menschen vor Ort attraktiver machen sollen. So ist es insbesondere für ältere Menschen schwer, Fahrpläne zu lesen oder an unbesetzten Bahnhöfen Fahrkarten zu kaufen. Neue Formen der Fahrplanauskunft und des Fahrkartenkaufs sollen hier Abhilfe schaffen und die Nutzung der Informations- und Kaufangebote vereinfachen.

Mittel effizienter nutzen

Neben der Durchführung von Pilotmaßnahmen in einzelnen Bahnhöfen und Vekehrszentralen erforscht SubNodes auf der regionalen Ebene weitere Städte, die sich als neue Sub-Knoten eignen könnten. Gleichzeitig wird nach Wegen gesucht, den Ausbau neuer Sub-Knoten zu finanzieren. SubNodes untersucht hier die Frage, ob die staatlichen Mittel, die für den öffentlichen Personennahverkehr zugewiesen wurden, auch zum Ausbau und Erhalt von Sub-Knoten eingesetzt werden können. Diese Situation betrifft viele europäische Regionen gleichermaßen. Denn die öffentlichen Gelder sind begrenzt.

Die Herausforderung liegt also darin, die Mittel effizienter zu nutzen. Die Ergebnisse der Untersuchungen und der lokalen Pilotaktionen werden dazu genutzt, regionale Verkehrskonzepte in den Partnerregionen zu erarbeiten oder anzupassen. Auch die Ausarbeitung einer länderübergreifenden, gemeinsamen Strategie für die Förderung von Sub-Knoten wird angestrebt. Durch den ständigen Austausch der Akteure unterschiedlicher Entscheidungsebenen, Sektoren und Nutzergruppen bildet sie die Grundlage einer zukunftsorientierten Planung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Interview mit Dr. Klaus Bongartz, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

Warum ist SubNodes beispielhaft für das Interreg-Programm?

Durch die Stärkung der Mobilität und Erreichbarkeit hilft SubNodes vielen europäischen Regionen und Städten, die noch keine ausreichende Anbindung an die Hochgeschwindigkeitsnetze haben, international zu bestehen. Als ein Teil der Daseinsvorsorge trägt das Projekt somit zur langfristigen Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse bei, auch in abgelegenen Regionen.

Was bringt das Projekt für Ihre Region?

In einem Pilotprojekt wollen wir den Sub-Knoten Sömmerda exemplarisch zu einem Mobilitätszentrum entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen, erarbeiten wir neue und effiziente Verkehrskonzepte. So sollen z. B. die Bus- und Bahnlinien besser miteinander vernetzt werden, sodass Menschen schneller und einfacher von der Bahn in den Bus, oder auch auf das Fahrrad, wechseln können.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

In vielen Regionen Europas steigt gegenwärtig das Pendleraufkommen. Oft treffen die wachsenden Pendlerströme auf ein regionales öffentliches Verkehrssystem, das dieser Nachfrage nicht gerecht wird. Es besteht daher der Bedarf nach Erweiterung des Angebotes. Da die finanziellen Mittel zur Subventionierung des öffentlichen Verkehrs allerdings begrenzt sind, kann das Angebot nur erweitert werden, wenn es gelingt, durch eine Erhöhung der Passagierzahlen und Ticketverkäufe die Wirtschaftlichkeit des öffentlichen Nahverkehrs zu erhöhen.

Vervollständigen Sie: Wenn das Projekt SubNodes gelingt, wird in zehn Jahren…

...in Europa ein gut aufeinander abgestimmtes, öffentliches Mobilitätssystem existieren, welches die ländlichen Regionen mit den internationalen Transportknoten vernetzt und so entsprechende Erreichbarkeitsvorteile und damit Attraktivität für die Regionen schafft.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum:
Mitteleuropa
Förderzeitraum:
Interreg 2017 bis 2020
Lead Partner:
Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
Konsortium:
9 Projektpartner aus Deutschland, Italien, Polen, Tschechien, Slowakei und Slowenien
Themenschwerpunkt:
Mobilität und Verkehr
Website:
SubNodes

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Dr. Klaus Bongartz, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

Dr. Klaus Bongartz, Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft