Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Projekt Peripheral Access (Mitteleuropa)

Intermodalität
Quelle: Streckenmarketing Vogtland

Umweltfreundlich und ohne eigenes Auto mobil zu sein: das ist in ländlichen Räumen oft besonders schwierig. Die Gründe dafür liegen im demographischen Wandel, in knappen öffentlichen Kassen und einer unzureichenden Zusammenarbeit relevanter Institutionen. Das Interreg-Projekt Peripheral Access will daher die Mobilität in ländlichen Räumen, im Hinterland von Ballungsräumen und in Grenzregionen verbessern.

Peripheral Access: Mobil und umweltfreundlich – auch in ländlichen Regionen

Umweltfreundlich und ohne eigenes Auto mobil zu sein: das ist in ländlichen Räumen oftmals besonders schwierig. Die Gründe dafür liegen im demographischen Wandel, in knappen öffentlichen Kassen und in einer unzureichenden Zusammenarbeit relevanter Institutionen. Das Interreg-Projekt Peripheral Access – „Transnational cooperation and partnership for better public transport in peripheral and cross-border regions“ – will daher die Mobilität in ländlichen Räumen, im Hinterland von Ballungsräumen und in Grenzregionen verbessern. Es sollen mehr Menschen davon überzeugt werden, ihr Auto stehen zu lassen und den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Um das zu erreichen, setzt das Projekt auf neue Mobilitätsstrategien. So zum Beispiel auf Busse, die auch Fahrräder befördern, oder auf Rufbusse, die die Passagiere per Smartphone bestellen können.

Während Großstädte innovative Mobilitätsformen wie Car-Sharing, Fahrradverleihstationen oder Online-Ticketing bereits erfolgreich einsetzen, besteht in ländlichen Gebieten Europas auf verschiedenen Ebenen oft noch Handlungsbedarf. Mit sehr unterschiedlichen Maßnahmen arbeitet Peripheral Access daran, in sieben mitteleuropäischen Regionen den öffentlichen Personennahverkehr nutzerfreundlich, effizient und gleichzeitig nachhaltig zu gestalten. Der Deutsche Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V leitet das gemeinsame Projekt von Partnerinstitutionen aus Deutschland, Italien, Österreich, Polen, Slowenien, Tschechien und Ungarn.

Autoverkehr reduzieren

Um die Mobilität in ländlichen Regionen und Grenzregionen Mitteleuropas zu verbessern, will Peripheral Access die Intermodalität, also den Umstieg von einem Transportmittel auf ein anderes, auf lokaler Ebene stärken. Das Ziel ist die verbesserte Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel, damit der Wechsel zwischen Auto, Bus, Bahn oder Fahrrad für die Anwohner effizienter wird. Die Partnerregionen gehen diese Herausforderung unterschiedlich an. In der Landgemeinde Kumberg bei Graz baut der dortige Partner im Rahmen von Peripheral Access einen multimodalen Verkehrsknoten auf und testet ihn auf seine Alltagstauglichkeit: Zusammen mit lokalen Partnern installiert die Landgemeinde Ladestationen für Elektroautos, legt Parkplätze für Fahrräder und Autos an und richtet stationsbasiertes Car-Sharing ein. Reisende und Anwohner werden bald zwischen unterschiedlichen Verkehrsträgern wählen können. So kann zum Beispiel ein Pendler aus dem Umland sein Elektroauto an eine Ladestation am Bahnhof anschließen und zeitnah mit dem Bus oder dem Regionalzug nach Graz weiterfahren.

Neue Kommunikationstechnologien nutzen

Um dem Kunden die Reise bei der Planung und Abwicklung zu erleichtern, kommen bei Peripheral Access moderne Informations- und Kommunikationstechnologien zum Einsatz. Die regionalen Verkehrsanbieter bündeln Informationen und stellen diese online zur Verfügung. Via Apps können Nutzer dann mit ihrem Smartphone oder Tablet ihre Fahrten besser organisieren. Intelligente Mobilitäts- und Fahrpreissysteme unterstützen dabei den Kauf und die Nutzung der Tickets. In der Grenzregion zwischen Italien und Slowenien sollen Menschen etwa die gekauften Tickets für unterschiedliche Verkehrsverbünde nutzen können. Damit fielen der Vergleich und die Abstimmung zwischen verschiedenen Angeboten weg.

Grenzüberschreitenden ländlichen Verkehr stärken

Mit dem Ausbau transnationaler Kooperationen zwischen Verkehrsverbünden und Kommunen möchte Peripheral Access auch neue Zielgruppen erschließen und so die Nutzerzahlen im öffentlichen Nahverkehr steigern. Die Vogtlandregion hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, eine wenig ausgelastete Route zwischen dem thüringischen Gera und Cheb in Tschechien als Hotspot für Erholungsreisende auszubauen. So sollen entlang der Strecke digitale Informationstafeln in beiden Sprachen die Reisenden über Wanderwege, Bäder oder andere Sehenswürdigkeiten informieren. Damit wird auch der grenzüberschreitende ländliche Verkehr gestärkt.

Interview mit Paul Vieweg, Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.

Warum ist Peripheral Access beispielhaft für das Interreg-Programm?

Die Partnerregionen von Peripheral Access sind in sieben Ländern Mitteleuropas verortet, die alle eine bessere Verkehrsanbindung anstreben, sei es nun ins Nachbarland, an das Umland oder den nächsten Verkehrsknotenpunkt. Dadurch, dass alle ähnlichen Herausforderungen im Bereich Mobilität gegenüberstehen und sich dazu austauschen, können sie Probleme besser identifizieren und effektiver beheben.

Was bringt das Projekt für die beteiligten ländlichen Grenzregionen in Deutschland?

Mobilität macht keinen Halt vor Landesgrenzen. Peripheral Access ermöglicht es beteiligten deutschen Grenzregionen, ihre Kooperationen mit den Kommunen und Regionen nachbarschaftlicher Staaten auszubauen und bestehende Mobilitätsprobleme gemeinsam anzugehen. Vielversprechende Lösungsansätze könne dann in Pilotprojekten getestet werden, für die ohne das Projekt keine vergleichbare Finanzierung möglich wäre.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

Unsere Partnerinstitutionen bringen aus ihrem Land und im Rahmen ihres jeweiligen regionalen Kontextes langjährige Erfahrungen und Kompetenzen auf dem Gebiet der Verkehrsplanung in die Projektarbeit mit ein. Wir können daher schneller und effizienter an innovativen Lösungen für vergleichbare Mobilitätsprobleme ländlicher Räume in Europa arbeiten.

Vervollständigen Sie: Wenn das Projekt Peripheral Access gelingt, wird in zehn Jahren…

…der Personennahverkehr in den beteiligten Regionen effizienter und nutzerfreundlicher sein. Durch den gegenseitigen Lernprozess sind die teilnehmenden Regionen zu Vorreitern in der Optimierung der Mobilität in ländlichen Räumen geworden.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum:
Mitteleuropa
Förderzeitraum:
Interreg VB 2017 bis 2020
Lead Partner:
Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V.
Konsortium:
9 Projektpartner aus Deutschland, Italien, Österreich, Polen, Tschechien, Slowenien, Ungarn
Themenschwerpunkt:
Mobilität und Verkehr
Website:
Peripheral Access

Downloads

Paul Vieweg, Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V.

Paul Vieweg, Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V.