Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Projekt ART-Forum (Nordseeraum)

Selbstfahrender Bus in Aalborg (Dänemark)
Quelle: Stadtverwaltung Aalborg

Die Nordseeregion beschäftigt sich aktuell intensiv mit dem Thema "automatisiertes Fahren", da sich die Behörden Herausforderungen im Straßenverkehr, wie den häufigen Stausituationen in den Städten, stellen müssen. Das Interreg-Projekt ART-Forum soll für Aufklärung sorgen und kommunale Handlungsstrategien für übergreifende Konzepte zu dieser Mobilitätsform erarbeiten.

ART-Forum: Automatisiertes Fahren für eine nachhaltige Mobilität

Von A nach B gelangen, ganz individuell, bequem und ganz ohne Stress. Wäre das nicht schön? Das Zauberwort heißt „automatisiertes Fahren“. Doch was ist bisher bekannt über diese Technologie, die Folgen und die Wechselwirkungen in der Gesellschaft? Die Nordseeregion beschäftigt sich aktuell intensiv mit diesem Thema, da sich die Behörden Herausforderungen im Straßenverkehr, wie den häufigen Stausituationen in den Städten, stellen müssen. Das Interreg-Projekt ART-Forum (Automated Road Transport Forum) soll für Aufklärung sorgen und kommunale Handlungsstrategien für übergreifende Konzepte zu dieser Mobilitätsform erarbeiten.

Technologie für alle verständlich machen

Die Technologie des automatisierten Verkehrs entwickelt sich schnell. Doch die Verwaltungen und Politik im Nordseeraum sind unsicher im Umgang damit, da ein großes Defizit in der Auseinandersetzung mit den Wirkungsfolgen im Bereich Stadtentwicklung und Verkehrsplanung besteht. Genauere Kenntnisse sind jedoch wichtig in Bezug auf die Konzepte für nachhaltige städtische Mobilitätsplanung, in der Straßengestaltung und in den regionalen Entwicklungsplänen. Daher ist es notwendig, Entscheidungsträger sowie Städte und Kommunen in den Prozess einzubinden, so dass sie auf die Entwicklung neuer Rahmenbedingungen für diese Technologie Einfluss nehmen können. Hier setzt das Projekt ART-Forum an, indem es politische Empfehlungen zur Befähigung der lokalen und regionalen Behörden im Umgang mit diesen Fahrzeugen ausarbeitet. Es wird eine Informations- und Diskussionsgrundlage aufgebaut und die Entwicklung klarer Richtlinien und Verhaltensweisen für den automatisierten Straßentransport soll den Städten und Regionen innerhalb des Nordseeraums als Anleitung dienen. Zum Erreichen dieser Ziele arbeitet die Hansestadt Bremen (Projektleitung) mit drei deutschen Projektpartnern (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. in Berlin und Braunschweig (DLR), Mobile Zeiten aus Oldenburg und der Verkehrsgesellschaft Bremerhaven) sowie zehn internationalen Partnern aus Belgien, Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden und Norwegen zusammen.

Herausforderungen analysieren

Rund um das automatisierte Fahren existieren noch viele Fragen. Wie verändert sich zum Beispiel der Verkehrsfluss, die Verkehrssicherheit, die Parkraumbewirtschaftung sowie die allgemeine Stadt-und Regionalentwicklung und welche räumlichen Auswirkungen gehen damit einher? Antworten will das ART-Forum unter anderem mittels Szenario-Workshops und durch Forschung bezüglich der Benutzerakzeptanz finden. Die Analyse des Für und Wider ist essenziell für die Entwicklung von Zukunftskonzepten zum automatisierten Fahren.

Erste automatische Pilot-Fahrzeuge in Dänemark

Die Stadt Bremen übernimmt als Lead Partner die Organisation des Projekts und wird im Sinne der Ziele von ART-Forum die Interessenvertreter für das Thema sensibilisieren sowie die Effekte für die Hansestadt untersuchen. Durch die Pilotaktivitäten der Projektpartner können verschiedene Aspekte der neuen Technologie erprobt werden. Beispielsweise werden im dänischen Aalborg, auf einer 2,1 Kilometer langen Strecke von Astrupstien in Aalborg Ost, selbstfahrende Busse eingesetzt. Das Pilotprojekt setzt Mini-Elektrobusse mit jeweils elf Sitzplätzen über einen Zeitraum von zwei Jahren ein und konzentriert sich dabei auf die Erschließung eines anliegenden Wohngebiets. Damit hat die Stadt den ersten fahrerlosen Bus im gemischten Verkehr in ganz Dänemark. Geschwindigkeit, Prioritätszonen, Bushaltestellen und andere Vorschriften wurden in eine virtuelle Karte des Busses eingezeichnet. Er navigiert mit Hilfe einer Vielzahl von Sensoren und Software, wodurch er die Umgebung in einem Umfang von 60 Metern und 360 Grad um den Bus herum erfasst. Von den Erfahrungen und Ergebnissen profitieren die beteiligten Kommunen sowie letztlich alle EU-Länder.

Auswirkungen eines automatisierten Straßenverkehrs

Der automatisierte Straßenverkehr wird die regionale Entwicklung und das Verkehrssystem innerhalb der Nordseeregion in grundlegender Weise verändern. Ein transnationaler Ansatz ist nötig, da automatisierte Fahrzeuge eine Herausforderung für Europa darstellen werden und ein gemeinsamer öffentlicher Dialog sowie die Entwicklung politischer Rahmenbedingungen dazu beitragen können, die gewonnenen Erkenntnisse zu verbreiten und diese Herausforderung zu meistern.

Interview mit Torben Quickert, Freie Hansestadt Bremen

Warum ist ART-Forum beispielhaft für das Interreg-Programm?

Automatisiertes Fahren ist ein Querschnittsthema, das in allen Interreg-Regionen mit hohen Erwartungen besetzt ist. Nur mit einem ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz kann das Thema in Hinblick auf Potenziale und Risiken angegangen werden. ART-Forum wird mit der transnationalen Zusammenarbeit Wissen und Bewusstsein der lokalen Entscheidungsträger stärken, räumliche Anforderungen und mögliche Auswirkungen analysieren und daraus Handlungsstrategien für den Einsatz von automatisiertem Fahren erarbeiten.

Was bringt das Projekt ART-Forum für die Region Bremen?

Bremen verknüpft in ART-Forum das Thema automatisiertes Fahren mit den Zielen Nachhaltiger Mobilität. Bremen nimmt hierbei als Gewinner des europäischen SUMP Planning Award und CIVITAS Award weiterhin in Europa eine Vorreiterrolle ein.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

Das automatisierte Fahren ist für viele Organisationen ein neues Aufgabenfeld und von vielen Rahmenbedingungen abhängig. Daher ist ein transnationaler Erfahrungsaustausch äußerst wichtig, um gemeinsam die Wirkungsfolgen und Risiken abschätzen zu können.

Wenn das Projekt ART-Forum gelingt, werden in den nächsten zehn Jahren...

...die Kommunen und politischen Entscheidungsträger in der Lage sein, gegenüber Industrie und Forschung sprachfähig zu sein und das automatisierte Fahren im Sinne der Ziele von nachhaltiger Mobilität in ihrer Stadt- und Verkehrsplanung erfolgreich zu integrieren.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum:
Nordsee
Förderzeitraum:
Interreg VB, 2019 bis 2022
Lead Partner:
Freie Hansestadt Bremen (DE)
Konsortium:
13 Projektpartner aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Großbritannien, Norwegen und Dänemark
Themenschwerpunkt:
Mobilität und Verkehr
Website:
Projekt ART-Forum

Downloads

Torben Quickert, EU-Projekt Koordinator und Referent ART- Forum, Freie Hansestadt Bremen

Torben Quickert, EU-Projekt Koordinator und Referent ART- Forum, Freie Hansestadt Bremen