Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Projekt AlpInnoCT (Alpenraum)

Zug im Winter
Quelle: Deutsche Bahn AG, Jochen Schmidt

Der alpenquerende Verkehr hat enorme ökologische Auswirkungen auf die Berge. Der kombinierte Güterverkehr ist eine Möglichkeit, negativen Folgen wie Luftverschmutzung und Lärmbelastung entgegenzuwirken. Obwohl nachhaltig, ist er jedoch in wirtschaftlicher Hinsicht noch nicht wettbewerbsfähig. Ziel von AlpInnoCT ist daher eine bessere Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des kombinierten Güterverkehrs, um damit zum Umweltschutz in den Alpen beizutragen.

Güterverkehr: Umweltfreundlich und effizient über die Alpen

Der alpenquerende Verkehr hat enorme ökologische Auswirkungen auf die Berge. Der kombinierte Güterverkehr (KV) ist eine Möglichkeit, negativen Folgen wie Luftverschmutzung und Lärmbelastung entgegenzuwirken. Er verknüpft mehrere Verkehrsträger; ein Großteil der Strecken wird auf der Schiene zurückgelegt. Obwohl nachhaltig, ist der kombinierte Verkehr jedoch in wirtschaftlicher Hinsicht noch nicht wettbewerbsfähig. Deshalb werden die meisten Güter nach wie vor auf der Straße transportiert. Das Ziel des Alpenraumprojektes AlpInnoCT (Alpine Innovation for Combined Transport) ist daher eine bessere Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des kombinierten Güterverkehrs, um damit zum Umweltschutz in den Alpen beizutragen. Erreichen möchten die Partner dies durch eine ganzheitliche und transnationale Optimierung der Transportkette.

Lernen von der industriellen Produktion

Unter Federführung der Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr verfolgen die fünfzehn Partner-Institutionen aus Deutschland, Italien, Österreich, Slowenien und der Schweiz einen innovativen Ansatz: Sie übertragen das Fachwissen und die Erfahrungen aus der Produktionsindustrie auf den kombinierten Verkehr. So sollen insbesondere Prozesse des Güterverkehrs, aber auch Strategien und verkehrspolitische Ansätze auf den Prüfstand gestellt und optimiert werden. Zudem versprechen sich die Partner von diesem Vorgehen eine bessere Überzeugungsarbeit: Denn Produktionsprozesse sind in der Regel für viele Akteure besser nachvollziehbar als die komplexen Abläufe im kombinierten Verkehr. Zunächst erfolgt eine Status-Quo-Analyse des Stands der Technik in den europäischen Verkehrssystemen mit einem Schwerpunkt auf kombiniertem Verkehr. Anschließend erarbeiten die Partner Empfehlungen für ein ideales KV-Modell, wobei sie vom Wissen aus den industriellen Produktionsprozessen profitieren. Schließlich sollen diese innovativen Ansätze in das Alltagsgeschäft des kombinierten Verkehrs übertragen werden.

Bessere Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Partnern

AlpInnoCT setzt sich zudem für eine verbesserte Kooperation zwischen den öffentlichen und privaten Partnern im Bereich des kombinierten Verkehrs ein. Viele Akteure arbeiten bereits an eigenen technischen und regulatorischen Lösungen für einen effizienteren, nachhaltigen Güterverkehr. Allerdings fehlt bislang ein konstruktiver europa- und alpenweiter Dialog. Bei AlpInnoCT sind neben öffentlichen Institutionen und der Politik auch private Partner eingebunden. Dazu zählen z. B. Eisenbahnverkehrsunternehmen, Transport- und Logistikunternehmen sowie Hersteller von Sattelaufliegern und Waggons und deren Zulieferer. Alle Beteiligten tauschen sich im Rahmen von interdisziplinären, transnationalen Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen des kombinierten Verkehrs aus. Die jeweiligen Ergebnisse werden in der gesamten Projektpartnerschaft reflektiert und anschließend praxisnahe Lösungen erarbeitet. Die Partner sind sich einig: Zur Lösung der Verkehrsprobleme im Alpenraum ist ein europaweiter Ansatz erforderlich, da Quelle und Ziel der alpenquerenden Transporte in ganz Europa liegen.

Verbesserungen kommen allen zu Gute

Die angestrebten Optimierungen im kombinierten Verkehr kommen der Umwelt und den Bewohnern im Alpenraum genauso zu Gute wie den Akteuren: Logistikdienstanbieter profitieren von den verbesserten Prozessen und dem einfacheren Zugang zum kombinierten Verkehr. Waggon- und Sattelauflieger-Hersteller erhalten einen Einblick in technische Innovationen. Nichtregierungsorganisationen und andere Institutionen können sich im Rahmen der Dialog-Plattformen einbringen und sich über innovative Lösungsansätze informieren. Politiker haben eine bessere Entscheidungsgrundlage, wenn es darum geht, unter Berücksichtigung von Umweltaspekten zukünftige Rahmenbedingungen für den kombinierten Verkehr festzulegen.

Interview mit Dr. Karin Jäntschi-Haucke, Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Warum ist AlpInnoCT beispielhaft für das Interreg-Programm?

Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen aus betroffenen Ländern des Alpenraumes können wir alle Sichtweisen zum alpenquerenden Güterverkehr beleuchten. Dabei wollen wir alle Akteure und Betroffenen zu Wort kommen lassen, also z.B. Bürger genauso wie Hersteller von Sattelaufliegern.

Was bringt das Projekt AlpInnoCT für Bayern?

Die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene wirkt sich positiv auf die Verkehrsverhältnisse in den betroffenen Regionen aus. Der CO2-Ausstoß wird reduziert und die Sicherheit auf der Straße erhöht. Bayern als Transitland wird davon besonders profitieren.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

Prognosen zeigen, dass der gesamte Güterverkehr in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird. In Deutschland, und besonders in Bayern, sind viele exportorientierte Unternehmen angesiedelt. Der Außenhandel basiert auf einem reibungslosen Ablauf des Güterverkehrs über Ländergrenzen hinweg. Besonders im Alpenraum ist es wichtig, mit einer Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene die Verkehrsbelastung zu vermindern.

Vervollständigen Sie: Wenn AlpInnoCT gelingt, wird in zehn Jahren….

…eine für die Anwohner des Alpenraumes spürbare Verbesserung der Lebensumstände eintreten, weil der Güterverkehr von der Straße auf die Schiene verlagert wurde. Unternehmen im gesamten Bundesgebiet werden von schnelleren und effizienteren Transporten im kombinierten Verkehr profitieren, und das nicht nur über die Alpen.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum:
Alpenraum
Förderzeitraum:
Interreg VB, 2016 bis 2019
Lead Partner:
Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Konsortium:
15 Partner-Institutionen aus Deutschland, Italien, Österreich, Slowenien und der Schweiz
Themenschwerpunkt:
Mobilität und Verkehr
Website:
Projekt AlpInnoCT

Downloads

Dr. Karin Jäntschi-Haucke, Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr

Dr. Karin Jäntschi-Haucke, Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr