Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Projekt BEA-APP (Ostseeraum)

Foto einer Landschaft mit Windrädern
Quelle: © shutterstock

Um die Klimaschutz- und Erneuerbare-Energien-Ziele zu erreichen, müssen in der gesamten Ostseeregion zusätzliche Flächen für erneuerbare Energien ausgewiesen werden. Um die am besten geeigneten Flächen auszuweisen, gilt es, die Planungsinstrumente zu verbessern und sie zwischen den verschiedenen Ländern zu harmonisieren bzw. Kompromisse mit anderen Flächennutzungen zu finden. Das Ostsee-Projekt BEA-APP nimmt sich der Herausforderungen an, die die Energiewende an die Raumplanung stellt.

BEA-APP: Raumplanung für Erneuerbare-Energie-Projekte

Um die Klimaschutz- und Erneuerbare-Energien-Ziele zu erreichen, müssen in der gesamten Ostseeregion zusätzliche Flächen für erneuerbare Energien ausgewiesen werden – etwa für Windenergie, Bioenergieeinheiten oder Photovoltaikanlagen. Um die am besten geeigneten Flächen auszuweisen, gilt es, die Planungsinstrumente zu verbessern und sie zwischen den verschiedenen Ländern zu harmonisieren. Gleichzeitig konkurrieren die erneuerbaren Energien mit Bereichen wie Naturschutz, Landwirtschaft oder Tourismus, die andere Ansprüche an die Flächennutzung haben. Hier gilt es, Kompromisse zu finden. Auch im Umgang mit der ansässigen Bevölkerung ist Fingerspitzengefühl gefragt. Denn oft stehen Erneuerbare-Energie-Projekte fehlender Akzeptanz oder gar lokalem Widerstand gegenüber.

Das Ostsee-Projekt “Baltic Energy Areas – A Planning Perspective” (BEA-APP) nimmt sich der Herausforderungen an, die die Energiewende an die Raumplanung stellt. Lead Partner ist das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesplanung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Gemeinsam mit zehn weiteren europäischen Partnerinstitutionen aus Dänemark, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden möchte das Ministerium die Praxis in der Energie-, Regional- und Landesplanung verbessern.

Instrumente verbessern und Akzeptanz schaffen

Dafür entwickeln die Partner zum einen neue Raumplanungsinstrumente, die dazu beitragen, das nachhaltige Wachstum der erneuerbaren Energien zu steuern und optimale Kompromisse mit konkurrierenden Zielen und Landnutzungen zu finden. Zum anderen werden Konzepte erarbeitet, wie die Akteure und Anwohner vor Ort in Erneuerbare-Energie-Projekte eingebunden und „mitgenommen“ werden können. So sollen die gesellschaftliche Anerkennung und Eigenverantwortung der Bevölkerung gestärkt werden. Die entwickelten Planungsinstrumente und die Konzepte zur Anwohner-Akzeptanz setzen die Projektpartner dann in Pilotprojekten vor Ort um und testen sie. Umfassende Vorbereitungsstudien und Analysen begleiten die verschiedenen Fallstudien.

Pilotprojekt Mecklenburg-Vorpommern: Grüne Gewerbegebiete

Ziel des Pilotprojektes in Mecklenburg-Vorpommern ist es, Unternehmen in Gewerbegebieten in höchstmöglichem Umfang mit erneuerbaren Energien aus Windkraft und Solar möchte Mecklenburg-Vorpommern, das mit der im Bundesvergleich geringsten Bevölkerungsdichte und einem niedrigen Bruttoinlandsprodukt kämpft, neue Unternehmen anziehen und Arbeitsplätze schaffen. Denn viele der ausgewiesenen Gewerbeflächen haben momentan noch freie Kapazitäten. Aus dem Pilotprojekt soll anschließend eine technische und planerische Methodik abgeleitet werden, die auch auf andere Gewerbegebiete in der Region übertragen werden kann.

Wer profitiert von den Projektergebnissen?

Die raumplanerischen Lösungen für Erneuerbare-Energie-Projekte in der Ostseeregion, die bei BEA-APP erarbeitet werden, sollen vor allem regionalen und lokalen Behörden und den Energieagenturen der teilnehmenden Partner-Regionen zu Gute kommen. Auch Energieproduzenten, Finanzinstitutionen, Experten und Nichtregierungsorganisationen aus den Bereichen Raum- und Energieplanung können von den Ergebnissen profitieren.

Aufgrund seiner Zielsetzung wurde das Projekt als bedeutsam für die Umsetzung der Europäischen Strategie für den Ostseeraum bewertet und mit dem „Flaggschiff-Status“ ausgezeichnet. Auch die Konferenz der für Raumordnung zuständigen Minister im Ostseeraum (VASAB) wird die Projektergebnisse als Grundlage für ihre Entscheidungen nutzen.

Interview mit Dr. Gabriele Hoffmann, Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesplanung Mecklenburg-Vorpommern

Warum ist BEA-APP beispielhaft für das Interreg-Programm?

Es gibt den Regionen im Ostseeraum Raumplanungsinstrumente an die Hand, mit denen die Ansiedlung von Erneuerbaren-Energie-Projekten künftig besser gesteuert und Länder- und Sektoren-übergreifend abgestimmt werden kann.

Was bringt das Projekt BEA-APP für Ihre Region?

Ganz konkret? Mindestens ein grünes Gewerbegebiet! Bezogen auf die Raumnutzungskonflikte versprechen wir uns Lösungen beim Umgang mit Flächen für regenerative Energien und den Anforderungen des Naturschutzes. Sicher werden auch Verwaltung und Wirtschaft noch besser zusammenarbeiten.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

Die Energiewende findet ja nicht nur in Deutschland statt. Alle Ostseeanrainerstaaten versuchen, den Anteil an regenerativen Energien zu erhöhen. Da ist der Austausch von Erfahrungen aus diesen Planungs- und Koordinierungsprozessen zwischen den Nationalstaaten sehr hilfreich. Es ist ein Schritt in Richtung BEA-APP, denn der Projektname steht für eine Energieregion rund um die Ostsee, Baltic Energy Area – a planning perspective.

Vervollständigen Sie den Satz: Wenn das Projekt BEA-APP gelingt, wird es in zehn Jahren…

… selbstverständlich sein, dass die Pläne zur Entwicklung der Länder oder Regionen eng mit den Energiefachplanungen verwoben sind. Bei einheitlichen Planungskriterien sind Kompatibilität und Vergleichbarkeit gegeben.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum:
Ostsee
Förderzeitraum:
Interreg VB, 2016 bis 2019
Lead Partner:
Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesplanung des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Konsortium:
11 Partner aus Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden
Themenschwerpunkt:
Energie und Klimawandel
Website:
Projekt BEA-APP

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Dr. Gabriele Hoffmann, Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesplanung Mecklenburg-Vorpommern

Dr. Gabriele Hoffmann Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesplanung Mecklenburg-Vorpommern