Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Projekt AREA 21 (Ostseeraum)

 Energiekontrollsysteme
Quelle: Rainer Sturm_pixelio.de

Um das Klima zu schützen und die Energiewende erfolgreich umzusetzen, arbeiten die Städte im Ostseeraum daran, ihren Energieverbrauch zu senken. Das Interreg-Projekt "AREA 21 – Baltic Smart City Areas for the 21st Century" möchte den Städten dabei helfen, Energie in älteren Wohnvierteln zu sparen und sie effizienter zu nutzen.

AREA 21 – Energieeffiziente Quartiere

Um das Klima zu schützen und die Energiewende erfolgreich umzusetzen, arbeiten die Städte im Ostseeraum daran, ihren Energieverbrauch zu senken. Große Potenziale bei der Energieeinsparung bieten ältere Häuser, die häufig unzureichend wärmegedämmt sind oder veraltete Heizungsanlagen haben. Das Interreg-Projekt „AREA 21 – Baltic Smart City Areas for the 21st Century“ möchte den Städten dabei helfen, Energie in älteren Wohnvierteln zu sparen und sie effizienter zu nutzen. Mit neuen Modellen der Zusammenarbeit, die sowohl Hausbesitzer als auch Energieversorger in die Energieplanung einbeziehen, soll der Gebäudebestand langfristig klimaneutral werden.

Bei dem Ostsee-Projekt AREA 21 arbeiten unter der Leitung der HafenCity Universität Hamburg (HCU) Partnerinstitutionen aus Deutschland, Estland, Finnland, Schweden und Polen zusammen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, die nationalen und internationalen Klimaschutzbestimmungen lokal umzusetzen. Dafür werden zunächst Energiesparpotenziale in städtischen Quartieren identifiziert. Darauf aufbauend erarbeiten die Partner Maßnahmen, die diese Potenziale nutzen, um den klimaschädlichen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß der Gebäude in die Atmosphäre zu reduzieren. So sollen klimafreundliche Stadt- und Siedlungsstrukturen geschaffen werden.

Gemeinsame Bemühungen schaffen Akzeptanz

Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit in den Partnerinstitutionen ist die Entwicklung einer ganzheitlichen Strategie zur Steigerung der Energieeffizienz in Bestandsquartieren. Dabei stehen der Aufbau und die Weiterentwicklung von Kooperationen aller Beteiligten im Vordergrund: Kommunen, Forschungseinrichtungen, Energieversorger, aber auch private Akteure wie Gebäudeeigentümer und Mieter werden einbezogen. In unterschiedlichen Konstellationen arbeiten sie an der Energieplanung von Quartieren und überlegen, wie sie am besten effizient umgesetzt werden kann. Auf diese Weise werden die Erfahrungen und das Wissen einzelner allen Beteiligten zugänglich gemacht. Durch die gemeinsamen Bemühungen werden darüber hinaus die Belange aller Interessensgruppen berücksichtigt. Keiner fühlt sich übergangen und Abstimmungen zu Energiesparmaßnahmen können so schneller getroffen und umgesetzt werden.

Computergestützte Technologien ergänzen die Zusammenarbeit

Ergänzend zum Aufbau der Kooperationsnetzwerke wird in mehreren Partnerstädten auch der Einsatz smarter Technologien bei der Energieplanung von Gebäuden und Quartieren untersucht. Die Vorhaben bauen dabei auf bestehenden beispielhaften Projekten auf. So werden beispielsweise im finnischen Tampere Instrumente erprobt, mit denen die Mieter ihren Energie- und Wasserverbrauch in Echtzeit messen und visualisieren können. In Tartu in Estland wird ein Instrument zur interaktiven Beteiligung entwickelt, das auf neuer Informations- und Kommunikationstechnologie basiert. Gebäudeeigentümer, Bürger und Energieversorger arbeiten hier gemeinsam an der Planung und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in Quartieren, sowohl vor Ort als auch virtuell auf interaktiven digitalen Plattformen.

Übertragbarkeit als Schlüssel zum Erfolg

Von der kooperativen Energieplanung sollen auch Kommunen jenseits des Ostseeraums profitieren können. Daher werden die Erkenntnisse zu den erprobten neuen Instrumenten im Projektverlauf gesammelt und letztere auf ihre Übertragbarkeit hin geprüft. Mit innovativen und handlungsorientierten Instrumenten möchte AREA 21 Kommunalverwaltungen, Energieversorger und Immobilieneigentümer dazu befähigen, ein klimafreundliches Wohnen und Bauen zu gestalten. Damit tragen die erfolgsversprechenden Lösungsansätze von AREA 21 maßgeblich dazu bei, die Energiewende umzusetzen.

Interview mit Prof. Dr. Jörg Knieling, HafenCity Universität Hamburg

Warum ist AREA 21 beispielhaft für das Interreg-Programm?

Als Interreg-Projekt eröffnet AREA 21 die Chance, auf internationaler Ebene den Austausch zu intensivieren und voneinander zu lernen. Unsere zehn Projektpartner setzen sich aus lokalen Behörden, Forschungseinrichtungen sowie Energieagenturen und Energieversorgern zusammen. Die vielfältigen Institutionen bringen durchweg Kompetenzen und Erfahrungen im Bereich der Energieeffizienz mit. Diese Zusammenarbeit fördert die Entwicklung neuer Lösungsansätze.

Was bringt das Projekt für Hamburg?

Das Projekt AREA 21 ermöglicht es uns, eine umfangreiche empirische Datenerhebung zum Thema lokaler und regionaler Klimaschutz und der nachhaltigen Stadtentwicklung in Hamburg durchzuführen und anwendungsorientierte Forschung zu Beteiligungsinstrumenten im Klimaschutz zu betreiben. Dies wäre im Rahmen der universitären Forschungsarbeit, also ohne die Vernetzung mit den Praxispartnern, so nicht möglich.

Warum ist es wichtig, dieses Projekt europäisch umzusetzen?

Die Kooperation auf europäischer Ebene ist ein großer Gewinn für alle Beteiligten. Städte und Regionen aus unterschiedlichen Ländern können von den Erfahrungen der anderen auf dem Gebiet der klimaneutralen Quartiersentwicklung, des Bauens und Wohnens profitieren. Durch ihre Übertragbarkeit finden die Lösungen, die hier gemeinsam erarbeitet werden, auch über den Ostseeraum hinaus Anwendung.

Vervollständigen Sie: Wenn das Projekt AREA 21 gelingt, werden in zehn Jahren...

... innovative Kooperationsverfahren für Städte und Regionen zur Verfügung stehen, die es erleichtern, die Energieeffizienz in Bestandsquartieren zu verbessern. Ferner werden die Partnerstädte und -regionen bereits daran arbeiten, das innovative AREA 21-Instrumentarium weiterzuentwickeln.

Fakten zum Projekt

Kooperationsraum:
Ostseeraum
Förderzeitraum:
Interreg VB, 2017 - 2020
Lead Partner:
HafenCity Universität Hamburg
Konsortium:
9 Partner-Institutionen aus Deutschland, Estland, Finnland, Schweden und Polen
Themenschwerpunkt:
Energie und Klimawandel
Website:
Projekt AREA 21


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Prof. Dr. Jörg Knieling, HafenCity Universität Hamburg, Fachbereich Stadtplanung und Regionalentwicklung

Foto Prof. Dr. Jörg Knieling, HafenCity Universität Hamburg, Fachbereich Stadtplanung und Regionalentwicklung