Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Forschungsnetzwerk ESPON
Quelle: ABAIVECTOR – stock.adobe.com

ESPON: Mit territorialem Wissen transnationale Raumentwicklung gestalten

Das Europäische Forschungsnetzwerk ESPON (European Spatial Planning Observation Network) sammelt und analysiert raumbezogene Daten, stellt Werkzeuge zur Analyse räumlicher Phänomene und territoriale Evidenz zur Unterstützung von Stakeholdern auf allen Ebenen zur Verfügung. ESPON ist ein Programm, das im Bereich der Raumplanung als Bindeglied zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis agiert.

Ziel

Ziel des Kooperationsprogramms ESPON 2030 ist es, Unterstützung zum grünen Übergang, zu klimaneutralen Ökonomien und gleichzeitig zu gerechten Lebensbedingungen für alle Menschen an allen Orten zu liefern. Mittels der Ergebnisse aus den ESPON-Projekten sollen Informationen zur Kohäsionspolitik und die Fachpolitiken der EU, die Aktivitäten rund um die Territoriale Agenda 2030 sowie auch nationale, regionale und lokale Entwicklungspolitiken bereitgestellt werden. Die Wirksamkeit der EU-Kohäsionspolitik und anderer sektoraler Politiken und Programme wird somit evidenzbasiert gestärkt. In der Programmperiode 2021–2027 ist dies mit einem stärkeren strategischen Fokus mittels sogenannter "Thematischer Aktionspläne (TAP)“ sowie bereichsübergreifenden horizontalen Maßnahmen geplant.

Adressaten

Hauptzielgruppen sind:

  • Europäische politische Entscheidungsträger, insbesondere im Bereich der Kohäsionspolitik sowie anderer relevanter sektoraler und thematischer Politiken und Programme.
  • Nationale Entscheidungsträger sowie Expertinnen und Experten, die für die territoriale Kohäsion, ETZ-Programme, makroregionale Strategien und die Vorbereitung und Umsetzung der Kohäsionspolitik auf nationaler Ebene sowie für andere relevante Politikbereiche verantwortlich sind.
  • Behörden, die ESI-Förderprogramme umsetzen und regelmäßig Berichte erstellen.
  • Regionale und lokale politische Entscheidungsträger sowie Expertinnen und Experten, die für die territoriale Entwicklung und Planung verantwortlich sind und/oder an der grenzüberschreitenden, transnationalen und makroregionalen Zusammenarbeit beteiligt sind.

Als sekundäre Zielgruppen sind die folgenden Akteure als Empfangende von territorialen Erkenntnissen wichtig:

  • Organisationen, die verschiedene regionale/städtische Interessen auf EU-Ebene vertreten.
  • Akademikerinnen und Akademiker, Forscherinnen und Forscher, Studentinnen und Studenten und künftige Entscheidungsträger.
  • Der private Sektor und ein breiteres europäisches Publikum.

Beschreibung

Das ESPON 2030-Progamm soll strategisch die aktuellen Themen der Kohäsionspolitik und der Fachpolitiken unterstützen und hierbei auch die Territoriale Agenda 2030 sowie nationale, regionale und lokale Stakeholder im Blick behalten.

Die Realisierung des Programms erfolgt mit einem strategischen Ansatz über thematische Arbeitsabläufe namens „Thematische Aktionspläne“ (TAP), welche aktuelle und zukünftige Entwicklungen in den Blick nehmen. Jeder dieser TAP besteht aus mehreren Bausteinen. Zum einen umfassen sie Aktivitäten der Informations- und Faktengewinnung (europaweite Forschungsprojekte, zielgerichtete themenfokussierte Analysen, Fallstudien und Daten- und Kartenaktivitäten) und zum anderen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Wissensentwicklung, die den politischen Entscheidungsträgern die Evidenz liefern sollen.

Das ESPON-Programm veröffentlicht regelmäßig Ausschreibungen, welche im Rahmen von „Single Operations“ im Laufe der Förderperiode veröffentlicht werden. Diese begleiten thematisch die TAP. Hinzu kommt, dass „Proposals“ (Vorschläge) mit TAP-bezogenen Projekten von Projektkonsortien zur Förderung eingereicht werden können. Die Entscheidung über die Projektzuschläge und förderfähigen „Proposals“ werden durch die ESPON EVTZ, die Monitoring Authority sowie das Monitoring Committee beschlossen.

Für die ESPON-Ausschreibungen stehen aufgrund der bereits beschlossenen TAPs zunächst folgende thematische Aspekte im Fokus:

  • Die neue geopolitische Lage durch den Krieg in der Ukraine und die Folgen der hierdurch bedingten Migration.
  • Post-pandemische Erholung und Resilienz.
  • Übergang zu sauberen und fairen Energien bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Bezahlbarkeit, Sicherheit und Nachhaltigkeit.
  • Ziel der klimaneutralen Ökonomie und Bearbeitung von Aufgaben rund um Klimafolgen und Umweltschäden.
  • Digitale Transformation und neue Möglichkeiten für Wohnen, Arbeiten und Unternehmen sowie die territorialen und räumlichen Veränderungen hierdurch.

Themen

Die Umsetzung von ESPON 2030 ist zunächst durch vier TAPs gesichert, welche in den kommenden Jahren der Förderperiode auf bis zu zehn TAPs anwachsen können. Bisher gesicherte TAPs sind:

  • eine Perspektive für alle Menschen und Orte,
  • klimaneutrale Gebiete,
  • die Governance neuer Raumzuschnitte,
  • krisenresistente Orte.
Thematische Aktionspläne des ESPON 2030-Programms
Quelle: BBSR, ESPON EVTZ

Förderfähige Gebiete

An dem Programm nehmen neben den 28 EU-Mitgliedstaaten die Nachbarstaaten Norwegen, Schweiz, Liechtenstein sowie Island teil.

Förderung (Förderrate/Investitionen möglich?)

Projektkonsortien können eine Förderung für TAP-bezogenen Projekte einreichen. Hierbei liegt die Mindestanzahl an Projektpartnern bei drei, wobei sich diese aus mindestens drei unterschiedlichen Partnerstaaten zusammensetzen müssen. Der Budgetrahmen variiert je nach Projekt und dem dafür bemessenen Aufwand. Im Mittel sind dies zwischen 500.000 bis 1 Mio. Euro. Das Programm wird von den Mitgliedstaaten und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen der "Europäischen Territorialen Zusammenarbeit" finanziert.

Abgrenzung (Schnittstellen, Unterschiede) zu Interreg B

Im Unterschied zu Interreg B liegt der Fokus von ESPON auf der Schaffung von Daten- und Methodengrundlagen auf wissenschaftlicher Basis für die Politikberatung ohne feste räumliche Zuschnitte. Gemeinsamkeiten haben die beiden Programme in der Förderung transnationaler Zusammenarbeit, welche bei ESPON durch die Zusammensetzung der Projektpartner und auch der Untersuchungsräume gewährleistet wird.

Kontakt

Um die Zusammenarbeit untereinander zu vereinfachen und Kontinuität zu gewährleisten, haben alle Teilnehmerstaaten eine ESPON-Kontaktstelle (ESPON Contact Point, ECP) eingerichtet.

ESPON Contact Point in Deutschland

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
volker.schmidt-seiwert@bbr.bund.de
Philipp.gareis@bbr.bund.de

Kontakt allgemein

Ministère de l'Intérieur, Luxembourg
espon2020@espon.mat.etat.lu

Weitere Informationen

Website ESPON-Programm (in Englisch)

ESPON (interreg.eu) (in Englisch)

ESPON (BBSR)