Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit (Brücke zwischen Frankfurt Oder und Slubice)
Quelle: pixabay

Interreg A: grenzüberschreitend zusammenarbeiten

Interreg A fördert eine verbesserte grenzüberschreitende Zusammenarbeit von benachbarten Regionen in Europa. Besondere Herausforderungen und Themen in Grenzregionen werden in definierten Kooperationsräumen über gemeinsame Projekte bearbeitet.

Auf einen Blick

Interreg A ist ein Instrument für die finanzielle Förderung der Durchführung europäischer Kooperationsprojekte zwischen benachbarten Mitgliedstaaten und Regionen. Die Förderung erfolgt in grenzüberschreitenden Kooperationsprogrammen. Jedes Programm bezieht sich auf ein grenzüberschreitendes Fördergebiet und dient vor allem der Reduzierung von Entwicklungsunterschieden, dem Erhalt einer guten Zusammenarbeit und zur Erschließung vorhandener Potenziale in diesen Räumen.

Ziel

Durch ihre oftmals periphere Lage schneiden Grenzregionen bei wirtschaftlicher Entwicklung, Lebensqualität und Attraktivität häufig schwächer ab als andere Landesteile. Hinzu kommen regionsspezifische Herausforderungen, etwa im Bereich der Katastrophenvorsorge, die Grenzregionen als Ganzes betreffen und vor nationalen Grenzen keinen Halt machen. Die Interreg A-Programme zielen darauf ab, gemeinsame Herausforderungen, die in den Grenzregionen identifiziert wurden, zu bewältigen und das ungenutzte Wachstumspotenzial in den Grenzgebieten zu nutzen und gleichzeitig den Kooperationsprozess im Sinne einer integrierten und harmonischen Regionalentwicklung in Europa zu stärken. Es soll sichergestellt werden, dass nationale Grenzen kein Hindernis für eine nachhaltige Entwicklung und die europäische Integration darstellen.

Programmräume

In der Förderperiode 2021 – 2027 besteht Interreg A europaweit aus 73 Kooperationsprogrammen mit denen Projekte zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gefördert werden. Die Programme umfassen NUTS-III-Regionen aus benachbarten Grenzregionen von mindestens zwei verschiedenen Mitgliedstaaten, die direkt an den Grenzen liegen oder an diese angrenzen. An manchen Programmräumen sind auch Drittstaaten beteiligt, so etwa die Schweiz im Interreg A-Programm Oberrhein. Deutschland beteiligt sich an insgesamt 13 grenzüberschreitenden Programmen, die dezentral verwaltet werden. Jedes Interreg A-Programm erarbeitet entsprechend den regionalen Herausforderungen seine eigenen Förderprioritäten.

Förderfähige Gebiete

Die beteiligten Städte und Landkreise sind in der Übersichtskarte dargestellt. Weiterführende Informationen sind auf den Webseiten der jeweiligen Programme zu finden (vgl. Interreg A-Fördergebiete).

Karte: Grenzübergreifende Zusammenarbeit mit deutscher Beteiligung 2021 – 2027 (INTERREG VI A) (Quelle: BBSR)

INTERREG VI A-Fördergebiete 2021 – 2027

FördergebieteWebsites
Deutschland-Dänemark Interreg Deutschland-Danmark
Polen-Dänemark-Deutschland-Litauen-Schweden (Südliche Ostsee)Interreg South Baltic Programme
Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg-PolenInterreg Mecklenburg-Vorpommern/Brandenburg/Polska
Brandenburg-PolenInterreg Brandenburg-Polen
Polen-SachsenInterreg Polska-Sachsen
Sachsen-Tschechische RepublikInterreg Freistaat Sachsen – Tschechische Republik
Bayern-TschechienINTERREG Bayern - Tschechien
Bayern-ÖsterreichInterreg Österreich-Bayern
Deutschland-Österreich-Schweiz-Liechtenstein (Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein)Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein
Frankreich-Deutschland-Schweiz (Oberrhein)Interreg Oberrhein
Frankreich-Belgien-Deutschland-Luxemburg (Großregion)Interreg Grande Région/Großregion
Belgien-Deutschland-Niederlande (Euregio Maas-Rhein)Interreg Euregio Meuse-Rhine
Deutschland-NiederlandeInterreg Deutschland-Nederland

Themen

Die Förderschwerpunkte der einzelnen Interreg A-Programme unterscheiden sich entsprechend der jeweiligen regionalen Herausforderungen (vgl. Webseiten der verschiedenen Interreg A-Fördergebiete). Sie orientieren sich grundsätzlich an den fünf Zielen der europäischen Kohäsionspolitik:

  • ein wettbewerbsfähigeres und intelligenteres Europa durch die Förderung eines innovativen und intelligenten wirtschaftlichen Wandels mittels gesteigerter Forschungs- und Innovationskapazitäten, Digitalisierung und Schaffung von Arbeitsplätzen in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU);
  • eine CO2-arme Entwicklung zu einer CO2-neutralen Wirtschaft und einem grüneren und resilienten Europa durch die Förderung einer sauberen und fairen Energiewende sowie grüne und blaue Investitionen;
  • ein besser vernetztes und erreichbares Europa durch erhöhte und vereinfachte Mobilität, durch den Ausbau intermodaler TEN-V-Netze, sowie nachhaltige, klimaresiliente, intelligente und intermodale Mobilität auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene;
  • ein sozialeres und inklusiveres Europa durch die Umsetzung der europäischen Säule sozialer Rechte, Zugang zu hochwertigen Arbeitsplätzen durch Entwicklung sozialer Infrastruktur, Zugang zu Dienstleistungen, Gesundheitsversorgung sowie Wohnraum;
  • ein bürgernäheres Europa durch eine nachhaltige, transparente, inklusive und integrierte Entwicklung und Förderung von Wirtschaft, Ökologie, Kultur, Naturerbe, nachhaltigem Tourismus und Sicherheit.

Darüber hinaus gibt es zwei neue Interreg-spezifische Ziele:

  • Im Rahmen des Interreg-spezifischen Ziels „Bessere Governance in Bezug auf die Zusammenarbeit“ können etwa folgende Maßnahmen unterstützt werden:

    • Stärkung der institutionellen Kapazitäten der öffentlichen Verwaltungen,
    • Beseitigung rechtlicher und administrativer Hindernisse in den Grenzregionen,
    • Förderung einer nachhaltigen Demokratie,
    • Stärkung des gegenseitigen Vertrauens zwischen den Bürgern.
  • Im Rahmen der Programme kann auch ein Beitrag zur Verfolgung des Interreg-spezifischen Ziels „Mehr Sicherheit in Europa“ geleistet werden, insbesondere durch Maßnahmen in den Bereichen Grenzschutz, Mobilität und Migrationssteuerung.

Förderung und Adressaten

Die Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit erfolgt über die verschiedenen Interreg A-Kooperationsprogramme. Adressaten der Programme sind lokale und regionale Partner der beteiligten Regionen. Projektanträge können von öffentlichen und privaten Personen, Organisationen und Unternehmen gestellt werden. Gefördert werden Projekte, bei denen Partner aus mindestens zwei EU-Mitgliedsstaaten des jeweiligen Interreg A-Programmgebiets miteinander kooperieren. Die Projekte tragen so zur Weiterentwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Zusammenarbeit in benachbarten Grenzregionen bei. Art und Umfang der Förderung werden in den jeweiligen Kooperationsprogrammen festgelegt. Auch die Modalitäten der Antragstellung können sich zwischen den Programmen unterscheiden (vgl. Webseiten der Interreg A-Förderprogramme). In manchen Programmräumen können jederzeit Projektanträge eingereicht werden, andere Programme arbeiten mit Aufrufen (Calls) zur Einreichung von Projektanträgen. Die Finanzierung eines Projektes setzt sich immer aus einem Eigenbeitrag der Projektpartner, EU-Fördermitteln und oft auch aus nationalen und regionalen Fördermitteln zusammen. Das Budget für Interreg A umfasst insgesamt rund 6,7 Mio. Euro für die Förderperiode 2021–2027.

Abgrenzung zu Interreg B

Im Unterschied zu Interreg B fördert Interreg A die Zusammenarbeit in Grenzregionen. Interreg B fördert die transnationale Zusammenarbeit zwischen nationalen, regionalen und kommunalen Partnern in großen transnationalen Kooperationsräumen mit mehreren europäischen Partnern.

Kontakt

Die Interreg A-Programme werden jeweils von gemeinsamen Strukturen verwaltet, die in einem der beteiligten Länder angesiedelt und für das gesamte Programm zuständig sind. Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sind den jeweiligen Webseiten der Interreg A-Fördergebiete zu entnehmen.

Weitere Informationen

Interreg A (European Commission website)