Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Handlungsfelder Smart City
Quelle: BBSR

Smart Cities und Smart Regions – Digitalisierung für nachhaltige und lebenswerte Städte und Regionen

Die Digitalisierung verändert fortwährend unsere Lebenswelten – die Art und Weise, wie wir arbeiten und lernen, uns fortbewegen und Dinge produzieren, handeln und konsumieren. Sowohl für kleine als auch für große Kommunen bedeutet dies neue Chancen, mitunter aber auch enorme Herausforderungen. Digitale Trends aktiv aufzugreifen und für die Stadtentwicklung zu nutzen, ist kein einfaches Unterfangen. Im Dialog zwischen Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zielen Kommunen darauf ab, neue Technologien in den Dienst der Bürgerinnen und Bürger zu stellen, um die Lebensqualität der Menschen und die Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wirtschaften zu verbessern. Nationale Programme ebenso wie die der transnationalen Zusammenarbeit (Interreg B) unterstützen Kommunen dabei.

Modellprojekte Smart Cities

Die Förderung von Smart-City-Modellprojekten und die Vernetzung mit europäischen Partnerkommunen ist ein wichtiger Baustein der Stadtentwicklungspolitik der Bundesregierung. Leitend ist dabei die Smart City Charta, die Prinzipien für eine nachhaltige Gestaltung der digitalen Transformation in Kommunen beschreibt. Mit dem Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities“ (MPSC) unterstützt die Bundesregierung derzeit 73 Städte, Kreise und Gemeinden mit insgesamt 820 Millionen Euro in der Entwicklung von Smart-City-Strategien und bei der Umsetzung von Smart-City-Maßnahmen. Die MPSC nutzen die Chancen von Informations- und Vernetzungstechnologien im Sinne einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung. Sie erarbeiten sektorenübergreifende digitale Strategien für das Stadtleben der Zukunft. Eine eigens eingerichtete Koordinierungs- und Transferstelle (KTS) unterstützt die Modellprojekte und auch nicht-geförderte Kommunen in Deutschland dabei, den Erfahrungsaustausch untereinander zu gestalten und das gewonnene Know-how in die kommunale Praxis zu tragen.

Die MPSC sind als lernendes Programm angelegt. Die Begleitforschung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und der KTS zielt entsprechend darauf ab, wissenschaftliche Debatten zu verschiedenen Themen der Smart-City-Forschung anzustoßen und Fragen zur konkreten Umsetzung der Smart-City-Strategien zu beantworten. In den geförderten Kommunen, Landkreisen und interkommunalen Kooperationen werden Erkenntnisse aus den Smart-City-Prozessen abgeleitet, zum Beispiel über den Aufbau einer Smart City, über Erfolgsfaktoren und Hindernisse.

#vernetztinEuropa: Smart Cities befähigen – Handlungsansätze zur europäischen Vernetzung

Der European Green Deal und das Programm Digital Europe spielen eine zentrale Rolle für die Ausrichtung von Förderinstrumenten. Die Transformation von Europas Städten zu Smart Cities erfordert einen europäischen Austausch institutioneller Akteure und der Kommunen. Allerdings fehlt es bisher insbesondere auf nationaler Ebene an einer systematischen Beteiligung deutscher Kommunen an europäischen Netzwerken, Projekten und Initiativen zur digitalen Transformation. Vor allem kleine und mittlere Kommunen sind bislang wenig an den Initiativen beteiligt. Hier setzt die Initiative „Vernetzt in Europa“ (#vernetztinEuropa) an, mit der das BBSR im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) die europäische Vernetzung mit anderen Smart Cities vorantreibt.

Im Kern geht es um die Information, Qualifizierung und Befähigung deutscher und europäischer Kommunen zur europäischen Vernetzung. Dazu werden ihnen mit Peer-Learning-Angeboten und in Fachworkshops praktische Instrumente und Wissen an die Hand gegeben, um eigene Netzwerkaktivitäten aufzubauen und zu verstetigen. Zugleich entwickelt das Projekt bestehende Netzwerke zu Digitalisierung und Stadtentwicklung weiter und fördert die Vernetzung zwischen den für Stadtentwicklung und Digitalisierung zuständigen Ministerien und EU-Akteuren sowie die Verbindung zwischen etablierten Netzwerken und Initiativen.

Smart Cities – auch ein Thema der transnationalen Zusammenarbeit

Wissenstransfer, die Entwicklung und Erprobung von Strategien und gemeinsamen Lösungen sowie die Pilotierung von Smart-City-Ansätzen werden in der aktuellen Förderperiode 2021 – 2027 auch in den transnationalen Interreg-Programmen adressiert. Diese fördern transnationale Partnerschaften, die einen gemeinsamen Antrag bei den Interreg B-Programmen stellen und bieten so die Möglichkeit, in einem mehrjährigen Projekt Erfahrungen und Kompetenzen über Ländergrenzen hinweg zu sammeln.

Von den sechs transnationalen Programmen mit deutscher Beteiligung hat das Alpenraumprogramm eine eigene Förderpriorität zum Thema Digitalisierung aufgelegt, um „Innovation und Digitalisierung für einen grünen Alpenraum“ zu forcieren. Unterstützt werden Pilotprojekte und gemeinsame Lösungen, die die Vorteile der Digitalisierung für einen sozial und ökologisch nachhaltigen Wandel nutzen. Die Realisierung von Smart-Villages- und Smart-Cities-Konzepten wird ebenso gefördert wie klimaresiliente und umweltfreundliche Lösungen, E-Health-, E-Government- und Telemedizin-Angebote sowie E-Learning und neue Arbeitsstrukturen, um attraktivere Lebensbedingungen auch in abgelegenen Gebieten zu schaffen.

In den anderen Interreg B-Programmräumen sind die Themen Digitalisierung bzw. Smart Cities in verschiedenen Förderprioritäten adressiert, etwa in den Bereichen Innovation (vor allem im Zusammenhang mit intelligenten Spezialisierungstechnologien), Energieeffizienz und Mobilität.

Das Donauraumprogramm legt bei der Förderung von Innovation und Technologietransfer besondere Schwerpunkte auf die Integration von Smart-City- und Smart-Region-Konzepten bei der Planung, Entwicklung und Verwaltung von Regionen und Städten im Donauraum, auf die Entwicklung intelligenter, nachhaltiger und umweltfreundlicher Verkehrstechnologien und -netze sowie E-Mobilitätslösungen. Darüber hinaus werden Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung und gemeinsamen Weiterentwicklung intelligenter Spezialisierungsstrategien gefördert – vor allem im Hinblick auf bislang weniger entwickelte Regionen.

Auch das Mitteleuropaprogramm adressiert das Thema Smart Cities im Rahmen seiner Förderziele zu Innovation, Energie, Mobilität und Verkehr. Gefördert werden etwa die Entwicklung und Umsetzung von Smart-City- und Smart-Region-Ansätzen, um klimaeffizienter zu werden, der Test und die Verbreitung von Mobility-as-a-Service-Lösungen (MaaS) und anderen digitalen Geschäftsmodellen für nachhaltige urbane Mobilität und intelligente Logistiklösungen, intelligente regionale Mobilitätskonzepte und vieles mehr. Darüber hinaus werden im Rahmen des Programms explizit die Entwicklung von Smart-City- und Smart-Region-Strategien sowie ihre Integration in lokale und regionale Politiken gefördert, um die Governance einer integrierten räumlichen Entwicklung in Mitteleuropa zu stärken.

Mit dem sogenannten Spotlight-Thema Digitalisierung will das Nordseeraumprogramm die Digitale Agenda für Europa über alle Förderprioritäten hinweg unterstützen. Gefördert werden beispielsweise Lösungen für mehr Energieeffizienz, die Anwendung intelligenter Netztechnologien und die Entwicklung intelligenter Energiesysteme im Bau- und Gebäudebereich sowie nachhaltige Mobilitätsdienste in städtischen Gebieten und ihrer Umgebung.

Das Nordwesteuropaprogramm fördert Smart Cities in der Priorität „Innovation und Resilienz“. Es zielt u. a. auf gemeinsame Strategien und Aktionspläne im Bereich intelligenter Transformation ab, um den Zugang zu Dienstleistungen allerorts zu verbessern. Auch die Umsetzung von Smart-Village-, Smart-City- oder Smart-Region-Konzepten und digitale Dienste werden gefördert. Um in Regionen einen digitalen Wandel oder intelligente Mobilitätsdienste zu ermöglichen, wird auch die Stärkung von Innovationskapazitäten unterstützt. In der Förderpriorität zur Energiewende gibt es weitere Anknüpfungspunkte für Smart Cities, die auf die Verbesserung der Energieeffizienz in verschiedenen Bereichen (z. B. Wohnungen und öffentliche Gebäude, Verkehr und Mobilität, Binnenschifffahrt, Fernwärme- und Fernkältenetze) sowie die Förderung intelligenter Energiesysteme abzielen.

Auch das Ostseeraumprogramm bietet Fördermöglichkeiten im Rahmen seiner Innovationspriorität. Förderfähig sind etwa Maßnahmen zur Neugestaltung intelligenter Spezialisierungsansätze oder die Einrichtung integrativer digitaler öffentlicher Dienstleistungen. Weitere Anknüpfungspunkte gibt es in den Förderzielen zur Energiewende (z. B. Stärkung der Integration verschiedener Energiesysteme) und zur grünen Mobilität.

Weitere Informationen

Smart City Charta: Nationale Dialogplattform
#vernetztinEuropa: #vernetztinEuropa
Modellprojekte Smart Cities: Smart City Dialog
Interreg B-Programme 2021–2027: Sechs Programmräume