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Datum 05.04.2023 „Der perfekte Zeitpunkt, um Synergieeffekte zwischen Projekten zu generieren.“

Brigitte Ahlke vom BBSR berichtet über ihre Eindrücke von der Programmkonferenz des Interreg-Programms Mitteleuropa am 22. März 2023 in Wien

Motto der Programmkonferenz Mitteleuropa
Quelle: Interreg CENTRAL EUROPE Programme

Unter dem Motto „Cooperation is Central for a More Cohesive Europe“ hat das Mitteleuropaprogramm zur Programmkonferenz nach Wien geladen. Mit 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor Ort und mehr als 800 Registrierungen für den Live-Stream ist die im hybriden Format organisierte Veranstaltung auf ein enormes Interesse gestoßen. Kein Wunder: War es doch die erste Gelegenheit für die Teilnehmenden, sich nach den durch die Corona-Pandemie-bedingten Einschränkungen wieder in Präsenz austauschen zu können.

Die im Rahmen und am Rande der Konferenz gebotenen Möglichkeiten zum Networking wurden intensiv genutzt. Dafür boten nicht nur die Räumlichkeiten im Europahaus Wien einen hervorragenden Rahmen, auch das sonnige Wetter mit bis zu 20 Grad hat mitgespielt und ermöglicht, den Park des Konferenzzentrums für vielfältige Begegnungen zu nutzen.

Motto der Programmkonferenz Mitteleuropa
Quelle: Interreg CENTRAL EUROPE Programme

Cooperation is Central

Aber nicht nur der nachvollziehbare Bedarf nach Austausch und Vernetzung begründet das große Interesse an der Veranstaltung. Auch das Programm selbst war attraktiv: Unter der Überschrift „Cooperation is Central for a More Cohesive Europe in Transition“ wurde der Mehrwert von Kooperationen für eine stärkere Kohäsion in Europa deutlich. So hat der kroatische Minister für Regionalentwicklung und EU-Förderung, Šime Erlić, in seiner Keynote-Rede eindrucksvoll aufgezeigt, wie wichtig die Kohäsionspolitik für die Entwicklung Kroatiens nach dessen EU-Beitritt vor zehn Jahren war. So seien die Effekte der Kohäsionspolitik in allen Regionen Kroatiens spürbar. Mit den Möglichkeiten, gute Praktiken auszutauschen und regionale Potenziale zu adressieren, seien die Programme der territorialen Zusammenarbeit ein wichtiges Instrument für die Bewältigung der gemeinsamen Herausforderungen in Europa. Er wünsche sich daher auch für die Zukunft eine starke Kohäsionspolitik.

Zukunft der Kohäsionspolitik im Fokus

Die Zukunft der Kohäsionspolitik und der territorialen Zusammenarbeit stand dann auch im Mittelpunkt des Expertenbeitrags von Kai Böhme von Spatial Foresight. In drei Szenarien zeigte er mögliche Wege der Kohäsionspolitik und der territorialen Zusammenarbeit für die Zukunft und bot damit eine Menge „food for thought“. Aus seiner Sicht sei Kooperation zentral für Kohäsion. Zusammenarbeit sei ein Muss und kein Luxus. Und Kooperation müsse größer gedacht werden, sie müsse über das bisherige Nischendasein der Interreg-Programme hinausgehen?

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit politischen Entscheidungsträgern und Praktikern wurde deutlich, dass die Diskussion um die Zukunft der Kohäsionspolitik bereits begonnen hat, auch wenn mit ersten Vorschlägen zur künftigen Kohäsionspolitik für die Zeit nach 2027 der Europäischen Kommission frühestens im Sommer 2025 zu rechnen ist, wie Slawomir Tokarski, Direktor für Europäische Territoriale Zusammenarbeit in der Europäischen Kommission, verdeutlichte.

Zweiter Aufruf zur Einreichung von Projektanträgen geöffnet

Im zweiten Block der Veranstaltung ging es dann unter dem Motto „Let’s Get the Money on The Ground!” jedoch wieder zurück in die aktuell laufende Förderperiode. Das Programmsekretariat hat den Start des zweiten Aufrufs zur Einreichung von Projektanträgen offiziell eröffnet. Ein Termin, der von vielen Projektinteressierten schon lange erwartet wurde. Mit diesem Aufruf sind Projektkonsortien aus ganz Mitteleuropa eingeladen, bis zum 17. Mai 2023 ihre transnationalen Kooperationsideen einzureichen. Der Call ist für alle Förderschwerpunkte und spezifischen Ziele des Programms geöffnet. Das vorläufige Budget für den Projektaufruf hat das Monitoring Committee auf rund 60 Millionen Euro EFRE festgelegt. Weitere Informationen zum Call und Tipps für Antragstellende finden Sie auf der Programm-Webseite. Mit diesem Block endete die Live-Übertragung der Konferenz.

Thematische Workshops zur Anbahnung von Kooperationen

Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen von Austausch und Networking für die Teilnehmenden vor Ort. In insgesamt zehn thematischen Workshops entlang der spezifischen Förderziele des Programms hatten Projektpartner der im 1. Call genehmigten Projekte Gelegenheit, ihre Projekte vorzustellen, sich thematisch auszutauschen, gemeinsame Interessen auszuloten und mögliche Kooperationen anzubahnen. In der Arbeitsgruppe „Stärkung der Governance für eine integrierte territoriale Entwicklung in Mitteleuropa“, an der ich teilgenommen habe, hat das hervorragend funktioniert. Die Projektakteure der sechs vorgestellten Projekte haben gemeinsame Interessen identifiziert, erste Kontakte geknüpft und erste gegenseitige Einladungen zu Kick-off-Veranstaltungen der Projekte ausgesprochen. Die Workshops kamen genau richtig: Alle Projekte sind in der Startphase. Der perfekte Zeitpunkt, um Synergieeffekte zwischen Projekten zu generieren.

Beim abschließenden Empfang gab es für alle Teilnehmenden nochmals Gelegenheit, sich zu den Eindrücken und Themen des Tages auszutauschen. Eine Gelegenheit, die nach der langen Corona-bedingten Pause, sehr gut angenommen wurde.

Weitere Informationen

Aufnahme des Live-Streams der Programmkonferenz (in Englisch)
Website YouTube

Informationen zum 2. Aufruf zur Einreichung von Projektanträgen (in Englisch)
Website Interreg Central Europe

Projekte zum Thema Governance (in Englisch)
Website Interreg Central Europe

Brigitte Ahlke

© Brigitte Ahlke

Brigitte Ahlke ist Projektleiterin im Referat für Europäische Raum- und Stadtentwicklung des Bundesinstituts für Stadt-, Bau- und Raumforschung (BBSR). Inhaltliche Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die europäische Raumentwicklungspolitik und die transnationale Zusammenarbeit im Rahmen von Interreg. Im Bereich Interreg betreut sie die Programme Alpenraum und Mitteleuropa und ist zuständig für Begleitforschung, Ergebnistransfer und Öffentlichkeitsarbeit.