Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Datum 19.10.2022 Europäische Woche der Regionen und Städte: Umsetzung der Territorialen Agenda in strukturschwachen Regionen

Sina Redlich vom BBSR berichtet über den Online-Workshop mit Praxisbeispielen zur Umsetzung der Territorialen Agenda 2030 bei der Europäischen Woche der Regionen und Städte

Europäische Woche der Regionen und Städte
Quelle: europa.eu

Die Europäische Woche der Regionen und Städte (#EURegionsWeek) ist die größte jährliche Veranstaltung zur Regionalpolitik, Gastgeber sind die Europäische Kommission und der Ausschuss der Regionen. Vor allem lebt sie durch die fast unüberschaubare Anzahl an Veranstaltungen und Workshops, die dezentral von einer Vielzahl von Organisatoren veranstaltet werden. Die Europäische Woche der Regionen und Städte fand dieses Jahr zum 20. Mal statt. Zentrale Themen waren der ökologische und digitale Wandel, der territoriale Zusammenhalt und die Stärkung der Jugend.

Praxisbeispiele der Territorialen Agenda 2030 zur Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen und strukturschwachen Regionen

Einen der Online-Workshops hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zum Thema Umsetzung der Territorialen Agenda 2030 – Pilotaktion: „Zukunftsperspektiven für strukturschwache Räume“ veranstaltet. Im Fokus stand die Frage, wie ländliche und strukturschwache Regionen in Deutschland und Europa Daseinsvorsorge und Lebensqualität sichern können und so einen Beitrag zu einer ausgeglichenen Regionalentwicklung leisten können. Zusätzlich zu meinem Überblick über die Themenschwerpunkte der Pilotaktion haben drei regionale Vertreterinnen ihre Erfahrungen in den Bereichen interkommunale Kooperation, Digitalisierung und fachübergreifende Koordinierung präsentiert und mit den Teilnehmenden diskutiert.

Eva-Maria Hochhauser-Gams von der Regio Walgau in Vorarlberg, Österreich hat in ihrem Vortrag gezeigt, wie wichtig es gerade in ländlichen Gebieten ist, interkommunal zu kooperieren. Dies geschieht dort mit Hilfe einer klugen Landesförderung, die eine Zusammenarbeit von mehr als 20 Themen der kommunalen Aufgaben angeschoben hat.

Clémentine Laurent aus der Region Grand Est in Frankreich hat dargestellt, dass sogenannte Dritte Orte einen wichtigen Beitrag zur Belebung des gemeinschaftlichen Lebens in ländlichen Gebieten leisten können. Diese Orte sind zum Beispiel nicht mehr genutzte Bahnhofsgebäude, die durch lokale Initiativen zu neuem Leben erweckt werden und Platz zum Treffen und Arbeiten vorhalten. Die Region labelt diese Orte, um sie besser auffindbar zu machen.

Sandy Marschke vom Landkreis Görlitz hat das Konzept eines Kompetenzzentrums präsentiert, eine Koordinierungsstelle des Landkreises für Kommunen und Fachbereiche, das die Themen Strukturentwicklung und Strategie für die Entwicklung der Region bündeln soll.

Digitalisierung als Chance für strukturschwache Regionen

Die Digitalisierung wurde im Rahmen der Veranstaltung als Chance für strukturschwache Regionen benannt. Sie steht auch stellvertretend für andere transformative Prozesse, bei denen es entscheidend ist, sie umfassend zu planen und strategisch anzugehen. Vor allem müssen lokale Netzwerke aufgebaut und Allianzen geschmiedet werden. Die Workshop-Teilnehmenden haben unter anderem Bildungseinrichtungen, lokale Behörden und Freiwillige als wichtige Akteure für die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum identifiziert. In einem Gastkommentar im Tagespiegel haben Jonas Scholze vom Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung und ich anlässlich des Workshops einen gemeinsamen Standpunkt zum Thema verfasst.

Weitere Informationen

Die Aufzeichnung des Workshops ist auf der Veranstaltungsseite abrufbar: Workshop (Swapcard)

Link zum Tagesspiegel-Artikel aus der Reihe „Standpunkt“ zum Thema: >> zum Artikel

Sina Redlich

© Sina Redlich

Sina Redlich ist Mitarbeiterin im Referat Europäische Raum- und Stadtentwicklung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Inhaltliche Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Europäische Raumentwicklungspolitik, insbesondere die Umsetzung der Territorialen Agenda 2030, und die transnationale Zusammenarbeit im Rahmen von Interreg B. Sie betreut auf Seiten des BBSR das Nordwesteuropa-Programm, INTERACT sowie Forschungsprojekte im Themenbereich.