Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Datum 02.03.2022 „Nutzen Sie die Möglichkeit, sich früh, intensiv und immer wieder mit den unterschiedlichen Beratungsstellen auszutauschen“

Nina Gmeiner von der Universität Vechta aus Niedersachsen berichtet über ihre Erfahrungen bei der Antragstellung für ein Interreg B-Projekt

Beratung bei der Antragstellung (© pch.vector)

Der Druck auf landwirtschaftliche Flächen steigt mit dem Klimawandel. Wo Klimaanpassung für Ackerflächen schon in aller Munde ist, fehlt für Grünland noch der Praxistransfer. Eine vielversprechende Handlungsmöglichkeit ist die Erhöhung von Biodiversität für gesteigerte Klimaresilienz. Die niedersächsischen Landwirte betrifft das vor allem in unseren Küstenregionen – das war unser Aufhänger für das Projekt DivGrass. Spannend ist für uns dabei die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit vielfältigen Akteuren aus fünf Ländern in der Nordseeregion. Deshalb haben wir entschieden, uns mit DivGrass das erste Mal an einem Interreg B-Antrag im Programmraum Nordseeraum zu versuchen. Das Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit hat die aufwändige Antragstellung durch eine Vorlaufförderung und fachliche Unterstützung ermöglicht – eine große Hilfe!

Wie sind Sie auf das Interreg B-Programm aufmerksam geworden? Welche Vorerfahrungen haben Sie ggf. aus anderen europäischen Programmen?

Zu dem Interreg B-Programm sind wir tatsächlich über Kontakte zum Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems (ARL Weser-Ems) gekommen. Eine Studienkollegin hat in einem dienstlichen Meeting einmal dafür geworben. Wir sind sonst eher in den Programmen Horizon 2020 und Horizon Europe bzw. in nationalen Programmen unterwegs.

Warum wollen Sie Ihr Vorhaben in transnationaler Zusammenarbeit (Interreg B) umsetzen und nicht in einem anderen Förderprogramm? Was sind Ihre Erwartungen?

Dass funktionelle Biodiversität ein probates Mittel zur Erhöhung der Klimaresilienz von kultiviertem Grünland ist, ist mittlerweile hinreichend erforscht. Was vor allem fehlt, sind Strategien, diese Erkenntnisse wirkungsvoll in die Praxis zu überführen. Während EU-Förderprogramme mit ähnlichem Umfang sich vor allem als Forschungsförderung verstehen, ist Interreg B ist mit seiner praxisorientierten Ausrichtung deshalb ideal für unser Vorhaben. Durch seinen Fokus auf Verstetigung und den Einbezug von Transferakteuren erhoffen wir uns von DivGrass eine gesellschaftliche und politische Wirkung über den Projektzeitraum hinaus.

Gibt es Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebote, die Sie nutzen konnten und welche finden Sie besonders hilfreich?

Bei der Antragstellung standen wir nicht alleine da – es gibt einige Beratungsangebote, welche sehr bei der inhaltlichen und formellen Antragstellung unterstützen. Regelmäßig standen wir inhaltlich beispielsweise im Austausch mit den National Contact Points unserer Partnerländer aus dem Nordseeraum. Formell hilft das Joint Secretariat (Gemeinsame Sekretariat des Nordseeraums) zügig per Mail und mit zahlreichen Webinarangeboten weiter. Ein wichtiger Sparringpartner von der ersten Idee bis zur konkreten Ausgestaltung waren für uns in Deutschland das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) und die Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL). Gerade das persönliche und sehr konkrete Beratungsangebot über die verschiedenen zuständigen Stellen hat uns also weitergeholfen.

Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen bei der Antragstellung? Was ist besonders positiv? Was ist herausfordernd?

Durch die Unterstützung des Bundesprogramms Transnationale Zusammenarbeit haben wir die Möglichkeit, uns mit viel Kapazität auf die Antragsstellung konzentrieren zu können – eine positive Erfahrung! Die Herausforderungen bestehen vor allem im Umfang des Projekts und den umfassenden Formalitäten der EU-Förderung. Hier hilft die vielfältige Unterstützung ungemein.

Haben Sie evtl. Tipps für andere „erste Antragsteller bei Interreg B“?

Nutzen Sie die Möglichkeiten, sich früh, intensiv und immer wieder mit den unterschiedlichen Beratungsstellen auszutauschen. Hier klären sich die meisten Fragen wesentlich schneller und präziser als in der eigenhändigen Recherche. Inhaltliche sowie formelle Schwachstellen werden zeitnah erkannt und können berücksichtigt werden.

Weitere Informationen:

https://www.trafo-agrar.de

Nina Gmeiner

Foto Nina Gmeiner  (Quelle: Nina Gmeiner)

Nina Gmeiner hat Sustainability Economics and Management an der Universität Oldenburg studiert und arbeitet beim Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) an der Universität Vechta. Trafo:agrar ist ein Verbund von fünf Hochschulen, die in einem Kooperationsverbund mit Akteuren aus der Wirtschaft zusammen arbeiten, um gemeinsam eine zukunftsfähige Entwicklung der Agrar- und Ernährungswirtschaft im Nordwesten Niedersachsens zu fördern.