Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

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Datum 11.02.2022 Interreg B bietet vielfältige Anknüpfungspunkte, um lokale und regionale Herausforderungen anzugehen

Brigitte Ahlke berichtet über die Online-Veranstaltung „Kommunale und regionale Aspekte im Fokus – Fördermöglichkeiten der Programme zur transnationalen Zusammenarbeit (Interreg B)“ des BBSR vom 25. Januar 2022

Fördermöglichkeiten durch die transnationale Zusammenarbeit (© vegefox.com/Adobe Stock)

Die neue Förderperiode 2021–2027 hat begonnen! Ende letzten Jahres wurden die ersten Projektaufrufe geöffnet. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat dies zum Anlass genommen, in einer Online-Veranstaltung über die aktuellen Fördermöglichkeiten der Programme zur transnationalen Zusammenarbeit (Interreg B) zu informieren. Dass wir mit der Zielsetzung „einen Nerv getroffen haben“, belegt eindrücklich die hohe Zahl an Akteuren, die die Veranstaltung via Livestream verfolgt haben (insgesamt mehr als 420 Aufrufe).

Kommunale und regionale Aspekte im Fokus

Die Veranstaltung richtete sich an mögliche Antragstellende in Kommunen und Regionen. Es sollte verdeutlicht werden, wo Vorteile und Chancen eines Engagements in einem Interreg B-Programm liegen. Denn in den neuen Interreg-Programmen nehmen grüne Themen sowie räumliche Fragestellungen, die lokale und regionale Bedarfe aufgreifen, einen wichtigen Schwerpunkt ein. Sie knüpfen damit auch an die Territoriale Agenda 2030 mit ihren Prioritäten für ein grünes und gerechtes Europa an, wie Dr. Daniel Meltzian, Leiter des Referats für Europäische Raumentwicklungspolitik und territoriale Zusammenhalt im neu geschaffenen Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in seinen Begrüßungsworten verdeutlichte. Aus Sicht der Bundesraumordnung sei es bei der Umsetzung transnationaler Interreg-Projekte besonders wichtig, die Beteiligung lokaler und regionaler Akteure zu unterstützen, um die räumlichen Wirkungen der Projekte durch integrierte und ortsbezogene Ansätze zu stärken. Daher unterstützt das BMWSB mit dem Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit auch in der aktuellen Förderperiode die Beteiligung deutscher Projektakteure in transnationalen Interreg-Projekten, die einen Beitrag zur integrierten räumlichen Entwicklung leisten.

Interreg B-Projekte lohnen sich!

Und die Vorteile von transnationaler Zusammenarbeit sind vielfältig, wie Heike Mages vom Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V. in ihrem Impulsvortrag verdeutlichte. Abgesehen von der nicht unerheblichen finanziellen Unterstützung kann Interreg B neue Herangehensweisen befördern, indem die Zusammenarbeit im europäischen Kontext den Blick über den eigenen Tellerrand eröffnet. Außerdem kann mehr Aufmerksamkeit für das eigene Thema generiert und die Arbeit in internationalen Netzwerken befördert werden. Diese haben oftmals über die Projektlaufzeit hinaus Bestand. Eine ganzheitliche Themenbearbeitung bietet die Chance, Synergien zu schaffen, Wechselbeziehungen zu berücksichtigen und langfristig tragfähige Lösungen zu finden. Viele Probleme der Stadt- und Regionalentwicklung machen nicht an Verwaltungsgrenzen Halt. Durch die Zusammenarbeit in funktionalen Räumen bietet Interreg B die Möglichkeit, administrative Grenzen zu überschreiten und größere Zusammenhänge zu bilden. Für benachteiligte Regionen bieten die Interreg B-Programme zudem die Chance, von anderen Regionen in Europa zu lernen. Und last but not least, bieten Interreg-Projekte Freiheiten, aus Verwaltungsroutinen auszubrechen und neue Beteiligungsformen zu erproben.

Praxistalk zeigt: Interreg B ist ein gutes Instrument für Kommunen und Regionen

Besonders eindrücklich war der anschließende Praxistalk, in dem in drei Zwiegesprächen zwischen den nationalen Kontaktstellen der Programme Donauraum, Mitteleuropa sowie Nordwesteuropa und einer Projektvertreterin bzw. eines Projektvertreters aus dem jeweiligen Programmraum die Vorteile beleuchtet wurden, die vor Ort durch die Bearbeitung des Themas in transnationaler Zusammenarbeit entstanden sind. Es wurde auch deutlich, wie unterschiedlich die Projektakteure zu Interreg gekommen sind bzw. welche Motivation es gab, das Thema/Anliegen im Rahmen von Interreg anzugehen. Eines hat sich aber klar gezeigt, wie wichtig es ist, vorhandene Beratungsangebote zu nutzen. Ich kann Ihnen daher nur empfehlen: Nutzen Sie die vielfältigen Informations- und Beratungsangebote der transnationalen Programmsekretariate und unserer nationalen Kontaktstellen. Die Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie auf unserer Website www.interreg.de (>> Startseite). Ebenso die Links zu den Webseiten der transnationalen Programme, auf denen sie detaillierte Informationen zu den Programmen und zur Antragstellung finden.

Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit bietet Unterstützung

Auch das Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit bietet Unterstützungsmöglichkeiten für deutsche Projektakteure. Nina Kuenzer, BBSR, stellte in ihrem Vortrag die Zielsetzung des Bundesprogramms vor, die verschiedenen Förderkategorien und die thematische Ausrichtung sowie nützliche Informationen zur Antragstellung. Der Stichtag für den nächsten Aufruf sowie aktuelle „Hinweise für Antragssteller“ werden im Bereich Bundesförderung veröffentlicht.

Förderkategorien im Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit (© BBSR

Tipps aus der Umsetzungspraxis

Im letzten Veranstaltungsblock ging es dann nochmals in die Praxis. Für die Initiierung und Realisierung einer integrierten territorialen Entwicklung mit einem Mehrwert für die Region nehmen lokale und regionale Verwaltungsbehörden eine Schlüsselrolle ein. Dorothea Palenberg, blue! advancing european projects GbR, stellte Voraussetzungen und Arbeitsprinzipien für Verwaltungsbehörden vor, welche dazu beitragen können, den Ausbau integrierter territorialer Entwicklungsprinzipien in Städten und Gemeinden zu erleichtern.

Diese und viele weitere Informationen, die in den Impuls-Vorträgen und Präsentationen vorgestellt wurden, finden sich in unserer aktuellen Broschüre „Transnationale Zusammenarbeit: Nah dran an Kommune und Region“. Sie bietet eine erste Orientierung hinsichtlich der Möglichkeiten, welche die Interreg-Programme für kommunale und regionale Akteure bereithalten. Es wird aufgezeigt, wie integrierte territoriale Entwicklung erfolgreich gelingen kann und wie die einzelnen Interreg B-Förderprogramme diese Möglichkeiten für das jeweilige Programmgebiet interpretieren. Die Broschüre kann kostenfrei über die BBSR-Website bestellt werden.

Save the Date: Interreg B-Bundeskonferenz am 12./13. Mai 2022

Besonders erfreut hat es mich, dass ich zum Abschluss der Veranstaltung noch die Konferenz „Transnationale Zusammenarbeit von Städten und Regionen in Europa: Interreg B 2021 bis 2027“ am 12. und 13. Mai 2022 im Tagungswerk in Berlin ankündigen konnte, zu der das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen einlädt. Wir hatten diese zunächst für März geplant, haben sie jetzt aber aufgrund der aktuellen Corona-Situation auf Mai verschoben.

Die Konferenz auf Bundesebene bietet eine politische, fachliche und praktische Übersicht zu allen relevanten Fragen der Neuausrichtung der sechs Interreg-B Kooperationsräume mit deutscher Beteiligung. Projektantragstellende können sich umfassend informieren; Interreg-Newcomer sind herzlich willkommen. Mit Fachvorträgen, einer Podiumsdiskussion, bei verschiedenen Workshops und während des gemeinsamen Abendempfangs möchten wir Ihnen die Möglichkeit bieten, sich mit anderen Projektpartnerinnen und -partnern und allen wichtigen Programmakteuren vor Ort zu vernetzen und auszutauschen.

Weitere Informationen:

Die Präsentationen und eine Zusammenfassung der Kernbotschaften der Veranstaltung finden Sie in Kürze auf der Veranstaltungswebsite: https://de.padlet.com/BBSR_DV_blue/InterregBFoerdermoeglichkeiten

Broschüre „Transnationale Zusammenarbeit: Nah dran an Kommune und Region“: zur Website des BBSR

Save the Date: Konferenz „Transnationale Zusammenarbeit von Städten und Regionen in Europa: Interreg B 2021 bis 2027“: Meldung vom 04.02.2022

Aktuelle Informationen zur Förderperiode 2021 – 2027 und eine Linksammlung der Interreg B-Programmräume: Interreg nach 2020

Brigitte Ahlke

© Brigitte Ahlke

Brigitte Ahlke ist Projektleiterin im Referat für Europäische Raum- und Stadtentwicklung des Bundesinstituts für Stadt-, Bau- und Raumforschung (BBSR). Inhaltliche Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die europäische Raumentwicklungspolitik und die transnationale Zusammenarbeit im Rahmen von Interreg. Im Bereich Interreg betreut sie die Programme Donauraum und Mitteleuropa und ist zuständig für Begleitforschung, Ergebnistransfer und Öffentlichkeitsarbeit.