Fridays-for-Future-Demos, Hitzesommer, der Umgang mit Geflüchteten, innerstädtische Fahrverbote, explodierende Mieten und Bodenpreise beherrschten bis vor Kurzem die Stadtentwicklungsdebatte. Auch der europaweite Dialogprozess zur Vorbereitung einer Neuen Leipzig-Charta, die das Bundesinnenministerium für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020 erarbeitet, war von diesen Themen bestimmt. Mit der Corona-Pandemie haben sich die Vorzeichen jetzt aber quasi über Nacht verändert. Brauchen wir deshalb eine ganz andere Leipzig-Charta mit komplett anderen Zielen und Prinzipien? Auch wenn die Resilienz von Städten mit COVID-19 eine weit höheren Stellenwert erhalten hat und städtische Dichte in einem neuen Licht zu sehen ist, gibt die aktuelle Entwurfsversion der Leipzig-Charta darauf bereits jetzt die richtigen Antworten. Eine integrierte, gemeinwohlorientierte und partizipative Stadt- und Regionalentwicklung, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele ausgleicht und verknüpft, ist wichtiger denn je.