Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Datum 02.11.2021 Europäische Woche der Regionen und Städte 2021 – "Together for Recovery"

Dr. Philipp Gareis vom BBSR berichtet über die digitale Europäische Woche der Regionen und Städte vom 11. – 14. Oktober 2021

Session „Future Challenges for Cohesion Policy 2021-27: A view from Commissioner Ferreira” (© Regional Studies Association)

Die 19. Ausgabe der Europäischen Woche der Regionen und Städte fand als Online-Veranstaltung vom 11.10.2021 bis 14.10.2021 mit dem Themenschwerpunkt „Together for Recovery“ statt. Die Erholung von den vielfältigen Schocks mit den Nachwirkungen der Finanzkrise, dem Brexit und der aktuellen COVID-Krise, die die EU in den vergangenen Jahren zu verkraften hatte und hat, stand ganz im Fokus der diesjährigen Veranstaltung. Mehr als 17.600 Teilnehmende und über 1.000 Vortragende auf ca. 300 unterschiedlichen Veranstaltungen verdeutlichen den Erfolg der diesjährigen Veranstaltung. Dabei standen vier große Themenbereiche im Fokus der verschiedenen Veranstaltungsformate: Kohäsion, grüner und digitaler Übergang sowie Bürgerengagement. Dr. Philipp Gareis vom BBSR berichtet über seine Eindrücke und Inhalte der Europäischen Woche.

Interreg auf der European Week of Regions and Cities

Viele der Workshops fanden unter Beteiligung oder Federführung von Interreg-Akteuren statt. Dies reichte von praktischen Fallbeispielen, wie die Förderprogramme Regionen in einer globalen Krise (wie beispielsweise der COVID-Krise) unterstützen können, bis hin zu Informationsveranstaltungen, wie man mit Hilfe der Interreg-Programmförderung den Klimazielen der EU näherkommt. Hinzu kamen vielbesuchte Veranstaltungen, welche die Unterschiede, Gemeinsamkeiten sowie Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Programmlinien auf europäischer Ebene aufzeigten, wie beispielsweise mit ESPON, URBACT und INTERACT. Dabei wurde deutlich, dass Interreg auch in der kommenden Förderperiode als Brückenbauer für transnationale Kooperation auftreten wird, um erfolgreiche Politiken zu entwickeln, zu bewerben und in der Zukunft weiter zu verbessern. Die Ergebniskommunikation soll dabei insbesondere bisher noch nicht aktive Akteure ansprechen und einbinden.

Zukünftige Aufgaben für die Kohäsionspolitik 2021 – 2027

Die Möglichkeit, in direkte Interaktion mit hochrangingen Politikerinnen und Politikern zu treten, was sowohl für Bürgerinnen und Bürger in Fragerunden als auch in thematisch enger gefassten Sitzungen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möglich war, zeigte das besondere Format der Europäischen Woche der Regionen und Städte und die Offenheit der EU für einen direkten Austausch. Diese Möglichkeit konnte auch ich in einer Sitzung der Regional Studies Association mit dem Titel „Future Challenges for Cohesion Policy 2021 – 27: A view from Commissioner Ferreira” wahrnehmen. Die EU-Kommissarin Elisa Ferreira betonte in dieser Sitzung, dass die wichtigste Aufgabe der Kohäsionspolitik in einer stetigen Anpassung der Politiken an Transformationen besteht, insbesondere mit Blick auf die durch Corona bedingte derzeitige Krise. Dabei betonte sie insbesondere die unterschiedlichen Betroffenheiten der Regionen und auch ihrer Kapazitäten, dieser Krise entgegenzutreten. Es bleibt dabei die Frage, was man aus der erfolgreichen Bewältigung bisheriger Krisen sowie auch einer potenziellen Nichtbetroffenheit für bestimmte Regionen lernen kann, um resiliente(-re) Politiken entwickeln zu können. Dabei ist in der nächsten Förderperiode vor allem die Klima- und Digitalstrategie sowie die weiter fortschreitende Kohäsion der EU in den Blick zu nehmen. Den Interreg-Programmen kommt laut Kommissarin Ferreira dabei eine wichtige Rolle zu: als Mittler zwischen Regionen, in dem sie die Vernetzung von Regionen fördern und hierbei mit dem Wissen über die regionalen und lokalen Betroffenheiten hinsichtlich der Verbesserung digitaler Infrastruktur, Maßnahmen zur Klimaanpassung und Kohäsion entscheidend mitzuwirken. Der Fokus sollte hier insbesondere in der Unterstützung von Regionen liegen, welche bislang nicht in transnationalen Projekten beteiligt waren.

Kohäsion – vom Notfall zur Resilienz

Die Europäische Kommission hat auf dieser Woche der Regionen und Städte innerhalb der verschiedenen Workshops und Sessions erneut klar gemacht, dass mit den Themen Kohäsion, dem grünen und digitalen Übergang und dem bürgerschaftlichen Engagement eine erfolgreiche Bewältigung der COVID-Krise möglich ist.

Ein Weg wird sein, den Regionen Hilfestellungen anzubieten, um sich schneller an Krisen anpassen zu können. Die richtigen politischen Instrumente müssen hierzu genutzt und entwickelt werden, um in allen Bereichen resilient(-er) zu werden. Hierbei kann Interreg als zentraler Bestandteil der Kohäsionspolitik eine wichtige Rolle spielen.

Für die Interreg-Akteure und alle weiteren Teilnehmenden ergaben sich aus den Workshops und Sessions auf der Europäischen Woche viele Einblicke über den Tellerrand der Interreg-Programmräume hinaus, thematisch wertvolle Inputs, als auch Best-Practice Beispiele aus anderen Programmen und der Wissenschaft. Die wachsende Bedeutung der transnationalen Zusammenarbeit wird auch in Zukunft wichtige Aufgaben bereithalten.

Weitere Informationen

Alle Veranstaltungen sind auf Abruf beim YouTube-Kanal der European Week of Regions and Cities verfügbar: https://europa.eu/regions-and-cities/news/watch-euregionsweek-again_en

Dr. Philipp Gareis

Foto von Dr. Philipp Gareis (Quelle: Dr. Philipp Gareis)

Dr. Philipp Gareis ist Mitarbeiter im Referat Europäische Raum- und Stadtentwicklung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Inhaltliche Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Europäische Raumbeobachtung und die Betreuung des ESPON Contact Points.