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Datum 09.06.2021 SmartLand: Smarte digitale Transformation von Städten und Gemeinden in ländlichen Räumen

Interview mit Jonas Rakelmann vom Regionalverband Südlicher Oberrhein über das Andockprojekt „SmartLand“

Gemeinde Eisenbach (Hochschwarzwald) (© Gemeinde Eisenbach (Hochschwarzwald)/Regionalverband Südlicher Oberrhein)

Das Interreg B-Projekt „SmartVillages“ (2018 – 2021) hat zum Ziel, Städte und Gemeinden in ländlichen Räumen des Alpenraums darauf vorzubereiten, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und zu ihrem Vorteil zu nutzen. Eine lokale Projektumsetzung erfolgt in der Region Südlicher Oberrhein in der Stadt Löffingen. Das aus dem Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit geförderte Andockprojekt „SmartLand“ ergänzt das Projekt „SmartVillages“ um die Pilotgemeinden Eisenbach (Hochschwarzwald) und Friedenweiler und strebt eine langfristige Vernetzung smarter Gemeinden an. Jonas Rakelmann vom Regionalverband Südlicher Oberrhein berichtet im Interview über das Projekt.

Worum geht es in dem Projekt SmartLand?

Bei SmartLand geht es um die Unterstützung der digitalen Transformation in zwei Hochschwarzwald-Gemeinden und die Aufbereitung der daraus entstandenen Ergebnisse. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern werden Ideen zum Thema „Digitalisierung und Lebensqualität“ entwickelt und mit Expertinnen und Experten dann entsprechende Umsetzungspfade erörtert. Die Ergebnisse werden anschließend als allgemeine Handlungsempfehlungen in einer Broschüre für deutsche Städte und Gemeinden in ländlichen Räumen aufbereitet.

Was war der Hintergrund, das Projekt SmartLand als Andockprojekt zum Interreg-Projekt SmartVillages fortzusetzen?

Die gesammelten Erkenntnisse aus drei Jahren Projektarbeit vor Ort mit unserer Pilotgemeinde des Interreg-Projekts SmartVillages, wollten wir unbedingt auch für die Zukunft nutzen. Wir haben in der Pilotgemeinde unter anderem ein Bürgerschafts-Taxi sowie ein Coworking-Space auf den Weg gebracht und dabei einiges über Organisation und Finanzierung in ländlichen Kommunen gelernt. Das Projekt SmartLand erlaubt es uns durch eine Erweiterung des Pilotraums nicht nur die Erkenntnisse auf Nachbargemeinden zu übertragen, sondern auch interkommunale Lösungen in den Blick zu nehmen. Ferner ist uns als Regionalverband die Weitergabe der Erfahrungen an andere interessierte Gemeinden wichtig. Die gezielte Aufbereitung lohnender Projekte zum Thema Digitalisierung und allgemeiner Handlungsempfehlungen für ländliche Städte und Gemeinden können wir im Rahmen von SmartLand realisieren.

Was bringt das Projekt für die Region?

Das Thema digitale Transformation ländlicher Gemeinden ist aktuell sehr gefragt. Uns erreichen dazu häufig Anfragen. Auch in den politischen Gremien der Gemeinden und der Region wird die Digitalisierung viel diskutiert – gute Praxisbeispiele werden weitergegeben. Wir sind zuversichtlich, durch das Projekt, auch über die Regionsgrenze hinaus, einen Beitrag zum Thema „smarte Regionen“ der Zukunft zu leisten.

Workshop in der Stadt Löffingen (© Regionalverband Südlicher Oberrhein)

Was ist Ihre persönliche Motivation für die Zusammenarbeit an diesem Thema?

Persönlich motiviert mich besonders die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. In ländlichen Räumen lassen sich die Angestellten der Verwaltung an einer Hand abzählen. Für zusätzliche Projekte sind diese Kommunen daher auf ehrenamtliche und engagierte Personen angewiesen. Bei den Projekten müssen Aufwand und Nutzen im Verhältnis stehen, smarte Lösungen unbedingt bedarfsorientiert sein und auch lokal getragen werden. Produktbasierte Ideen, wie wir sie unter anderem aus dem Bereich Smart City kennen, haben hier keine Chance. Spannend ist für mich dabei das gemeinsame Aufspüren lohnender Umsetzungsprojekte. Ebenso wichtig ist die Beratung der ländlichen Kommunen, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.

Was ist Ihr bislang schönstes Erlebnis im Rahmen des Projektes?

Am 29.04.2021 haben wir eine digitale Fachtagung zum Thema „Erfolgreiche smarte Gemeinden in ländlichen Räumen“ organisiert. Es ist uns gelungen, die Veranstaltung kurzweilig und spannend durchzuführen. Unser Dank gilt den Referierenden für ihre Beiträge. Die https://www.rvso.de/de/smart/ ist im Übrigen auf der Website des Regionalverbands Südlicher Oberrhein auch nachträglich digital zugänglich. Als besonders schön empfinde ich auch die gute Zusammenarbeit mit den beiden Bürgermeistern vor Ort und in den Gemeinden Eisenbach (Hochschwarzwald) und Friedenweiler.

Weitere Informationen:

Fachtagung SmartLand und Abschlusskonferenz SmartVillages: https://www.rvso.de/de/smart/
Projekt SmartVillages: https://www.alpine-space.eu/projects/los_dama/en/home

Jonas Rakelmann

Foto von Jonas Rakelmann  (Quelle: Jonas Rakelmann)

Jonas Rakelmann ist Regionalplaner und Referent beim Regionalverband Südlicher Oberrhein. Er hat Raum- und Umweltplanung in Kaiserslautern sowie Europäische Raumplanung und Regionalentwicklung in Karlskrona (Schweden) studiert.