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Datum 22.04.2021 SÖM-InTakt: Verbesserung der Mobilität in der Region Sömmerda

Interview mit Marcus Bals vom Landratsamt Sömmerda über das Andockprojekt „SÖM-InTakt“

Knetfiguren-Film vom Interreg-Projekt SuBNodes (Foto: Landratsamt Sömmerda)

Das Interreg-Projekt „SubNodes“ (2017–2020) im Programmraum Mitteleuropa untersuchte, wie das Hinterland des transeuropäischen Schienenverkehrsnetzes besser mit bestehenden Hauptknoten verknüpft werden kann. Dazu wurde eine Vorstudie zur Umsetzbarkeit im Landkreis Sömmerda (Thüringen) erarbeitet. Das aus dem Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit geförderte Andockprojekt „SÖM-InTakt“ will nun die Einführung eines Integralen Taktfahrplans (ITF) mit aufeinander abgestimmten Bahn- und Busfahrplänen im Landkreis voranbringen. Marcus Bals vom Landratsamt Sömmerda berichtet im Interview über das Projekt.

Was war der Hintergrund, das Projekt SÖM-InTakt als Andock-Projekt zum Interreg-Projekt SubNodes fortzusetzen?

Mit dem Interreg-Projekt SubNodes haben wir eine Denkaufgabe erhalten: Kann der Landkreis Sömmerda in Thüringen davon profitieren, dass in unmittelbarer Nähe mit dem Erfurter Hauptbahnhof ein wichtiger, neuer Knotenpunkt im transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) entstanden ist? Dazu haben wir viel von unseren Projektpartnern in Mitteleuropa lernen können und Ideen gesammelt. Eine davon ist die Einführung eines Integralen Taktfahrplans, welchen wir im Rahmen von "SÖM-InTakt" umsetzen wollen.

Was bringt das Projekt SÖM-InTakt für die Region?

In erster Linie soll es für alle Bewohner und Gäste des Landkreises Sömmerda mehr Flexibilität und mehr Möglichkeiten bringen. Mit dem Taktfahrplan, dessen Grundgerüst aktuell konzipiert wird, sollen die Busverkehre auf wichtigen Achsen im Landkreis künftig auf eine einfache Taktung umgestellt werden. Das lässt sich leicht merken und macht die Nutzung des Nahverkehrs einfacher.

Aber auch die Anschlüsse sollen optimiert werden: An Bahnhöfen und wichtigen Bus-Verknüpfungspunkten sollen sichere Umsteigemöglichkeiten geschaffen werden. Dadurch wird es möglich, besser innerhalb des Landkreises zu fahren sowie die Verknüpfung von Bus- und Bahnverkehr zu stärken. Schüler profitieren von mehr Fahrtangeboten in der Freizeit, Senioren können auf einen einfachen, verlässlichen Nahverkehr zurückgreifen, für Tagesgäste und Touristen wird das Angebot attraktiver durch ein einheitliches System und mehr Reisemöglichkeiten. Dadurch verbessern wir die Mobilität in der Region.

Was ist Ihre persönliche Motivation für die Zusammenarbeit an diesem Thema?

Als Berufspendler nutze und erlebe ich täglich den Bus- und Zugverkehr in der Region. Ich kann dadurch zumeist entspannt den Weg zur Arbeit antreten und die Zahl der PKWs im eigenen Haushalt reduzieren. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, schnelle und vor allem verlässliche Anschlüsse an den Umstiegspunkten zu haben. Nur so kann ÖPNV gelingen.

Was ist Ihr bislang schönstes Erlebnis im Rahmen des Projektes?

Wir haben vor Abschluss von SubNodes, woran SÖM-InTakt anknüpft, ein wunderbares gemeinsames Teilprojekt mit der Europa-AG des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Sömmerda fertigstellen können. Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Klassenstufen haben in einem Workshop einen Knetfiguren-Film erstellt, wie sie sich einen Integralen Taktfahrplan vorstellen. Es freut mich, dass wir die Premiere noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie ausrichten und auch unseren Interreg-Partnern in Bratislava zeigen konnten, wie die Reise der „Vergessenen Oma“, so der Titel des Films, aussieht. Das Video in voller Länge findet sich bei YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=z_6m9TaH26w

Weitere Informationen:

Marcus Bals

Foto von Marcus Bals (Quelle: Marcus Bals)

Marcus Bals vom Landratsamt Sömmerda ist Projektleiter des Andockprojekts „SÖM-InTakt“.